Keine Konsequenzen für BDR im Fall Bremer

Berlin (dpa) - Eine mögliche Verschleierung von Doping-Vergehen durch seinen Sportdirektor Burckhard Bremer hat für den Bund Deutscher Radfahrer (BDR) keine finanziellen Konsequenzen. Das erklärte Christoph Bergner, der Staatssekretär im Bundesinnenministerium, im Bundestags-Sportausschuss.

Er berief sich dabei auf ein Gutachten des Bundesverwaltungsamtes, das im Zusammenhang mit Verdachtsmomenten in den Fällen Patrik Sinkewitz (2000) und Christian Lademann (2004) nicht zweifelsfrei von Doping-Vergehen ausgeht.

Daher werde von zuwendungsrechtlichen Konsequenzen Abstand genommen, sagte Bergner, der einräumte, selbst Zweifel an der Entscheidung gehabt zu haben. „Aber ich kann meinem Hause nicht empfehlen, eine Rückzahlungsforderung zu stellen, die vor Verwaltungsgerichten keinen Bestand hätte“, sagte der CDU-Politiker.

Bei Sportpolitikern anderer Parteien stieß die Entscheidung des Bundesinnenministeriums auf Unverständnis. „Was muss denn noch passieren, damit man die Zuwendungen von einem Verband zurückfordern kann“, fragte Grünen-Politikerin Viola von Cramon den Staatssekretär. Auch Martin Gerster von der SPD äußerte Kritik und wunderte sich, warum das BMI trotz zweier Gerichtsentscheidungen im Fall Bremer zu solch einer Entscheidung gekommen sei.

Bremer hatte zuletzt vor dem Landgericht Berlin eine Unterlassungsklage gegen Grünen-Politiker Winfried Hermann verloren, der dem am 1. Oktober im BDR ausscheidenden Sportdirektor unterstellt hatte, er habe schon „in Zeiten heißen Dopings“ sein Amt ausgeübt. Wegen ausbleibender Konsequenzen im BDR nach den später bekanntgewordenen Verdachtsfällen Sinkewitz und Lademann, von denen Bremer gewusst haben soll, hatte Hermann die Rückforderung von Zuwendungsmitteln von rund 300 000 Euro durch das BMI gefordert.

Burckhard Bremer zeigte sich zufrieden mit der Entscheidung. „Ich hatte gehofft, dass das Thema nun endlich abgeschlossen wird. Es gab keinerlei Veranlassung für das BMI, irgendwelche Gelder vom Verband zurückzufordern“, sagte er.

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