Der „Prinz des Hochsprungs“ lässt Weltrekord wackeln

Brüssel (dpa) - Sechsmal lag die Latte auf 2,46 Metern Höhe, sechsmal lag im König-Baudoin-Stadion eine atemlose Spannung in der Luft. Abwechselnd brachten Mutaz Essa Barshim aus Katar und der Ukrainer Bogdan Bondarenko den 21 Jahre alten Weltrekord ins Wanken.

So dicht wie in Brüssel stand die Leichtathletik-Legende Javier Sotomayor noch nie vor der Ablösung als scheinbar ewige, unantastbare Nummer eins in der Hochsprung-Geschichte.

Am Ende überstand Sotomayors Bestmarke von 2,45 Metern auch diesen Wettkampf. Aber lange wird es wohl nicht mehr dauern, bis sie fällt. Barshim gewann ein episches Duell mit der Weltjahresbestleistung von 2,43 Metern vor Weltmeister Bondarenko (2,40). So hoch war vor dem erst 23 Jahre alten WM-Zweiten erst einer gesprungen: „Sotomayor ist der König des Hochsprung, ich bin jetzt der Prinz“, sagte Barshim. „Aber ich bin auf einem guten Weg, der König zu werden.“

Beim Weltverband IAAF spricht man bereits von einer „goldenen Generation“. In diesem Jahr sprangen gleich fünf Athleten 2,40 Meter oder höher. Barshim und Bondarenko ragen aus dieser Generation noch heraus, die Gefahr für Sotomayors Bestmarke liegt auch darin, dass sich beide gegenseitig antreiben. „Ich brauche nur noch etwas mehr Erfahrung. Dann kann ich den Weltrekord brechen“, sagte Barshim.

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