Jennifer Oeser und ihr Traum von Olympia

Noch 100 Tage bis London und kein Tag vergeht, an dem sie nicht an die Spiele denkt.

Köln. Noch 100 Tage bis Olympia in London. Und Jennifer Oeser will nicht nur dabei sein. Die Siebenkämpferin des TSV Bayer 04 Leverkusen will eine Medaille. Aber die Dritte der Weltmeisterschaften in Daegu ist Realistin. „Wenn man in London Gold gewinnen will, braucht man 6800 Punkte. Das ist momentan unrealistisch, aber warum soll ich nicht 6700 Punkte schaffen?“, fragt die Polizeihauptmeisterin.

Drei Wochen Trainingslager im südafrikanischen Stellenbosch liegen hinter ihr, noch zwei Wochen auf Lanzarote folgen. Und bei der ersten Olympiaqualifikation beim Mehrkampfmeeting im österreichischen Götzis Ende Mai will Jennifer Oeser ihr Ticket in der Tasche haben. 6300 Punkte und unter den zwei besten deutschen Siebenkämpferinnen, das würde reichen. Sonst bleibt noch das Meeting in Ratingen.

Die Konkurrenz in London ist groß. Weltmeisterin Tatjana Tschernowa, die Britin Jessica Ennis vor eigenem Publikum und Natalja Dobrinska, die bei den Hallen-Weltmeisterschaften in Istanbul den Fünfkampf-Weltrekord auf 5013 Punkte schraubte.

„Es wird schwer, aber das ist normal bei Olympia“, sagt Jennifer Oeser. Alles muss passen. Auch die Kugel muss unbedingt über 14 Meter fliegen, es ist die „Achillesferse“ der Athletin, die vor 28 Jahren ins Brunsbüttel das Licht der Welt erblickte.

Seit den Weltmeisterschaften 2009 kennt man sie. Sie stürzte im abschließenden Rennen über 800 Meter, rappelte sich auf und lief zu Silber. Es war ein großartiger Wettkampf. Aber was ist Berlin gegen Olympia? „London ist mein Traum“, sagt sie.

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