Olympia-Generalprobe für Mikitenko in London

London (dpa) - Einen besseren Ort für eine Olympia-Generalprobe könnte es für Irina Mikitenko nicht geben. In London, wo im Sommer die Spiele stattfinden, wird sie am Sonntag zum fünften Mal einen Marathon laufen.

Doch das Rennen ist für die deutsche Rekordhalterin vom SC Gelnhausen (2:19:19 Stunden) weit mehr als nur ein Test. London ist der hochkarätigste City-Marathon des Jahres. Nirgendwo ist die Konkurrenz so stark wie bei dem Rennen an der Themse, das zu den World Marathon Majors (WMM) gehört. Wer sich in London gut schlägt, steht im internationalen Ranking ganz weit oben.

„In London laufen die Besten. Oft sind die Felder dort stärker besetzt als bei Weltmeisterschaften“, sagte Irina Mikitenko. Während sie bereits für Olympia nominiert ist, geht es für viele Athletinnen noch um die Qualifikation. „Es gibt Länder, in denen eine Weltklassezeit von 2:21 Stunden nicht reichen wird für die Nominierung. Deswegen rechne ich mit einem schnellen Rennen“, sagte die gebürtige Kasachin, die 2008 und 2009 in London gewann. „Ich will vorne mitmischen, aber ich kann erst im Rennen entscheiden, wie ich mich taktisch verhalte und setze mir vorher auch kein Zeitziel.“

Neben Irina Mikitenko sind zwei weitere Athletinnen dabei, die bereits Weltklassezeiten von unter 2:20 Stunden erreicht haben: Vorjahressiegerin Mary Keitany (Kenia), die mit 2:19:19 exakt die gleiche Bestzeit hat wie die Deutsche, und deren Landsfrau Florence Kiplagat, die den Berlin-Marathon 2011 in 2:19:44 gewann. Insgesamt zehn London-Starterinnen blieben schon unter 2:23 Stunden, darunter Olympiasiegerin Constantina Dita (Rumänien/2:21:30). Die Gewinnerin darf sich nicht nur auf einen dicken Scheck freuen, sondern auch auf Prinz Harry, der die Siegerehrung vornimmt.

Genau diese starke Konkurrenz sucht Irina Mikitenko vor den Spielen im Sommer. „Das ist ein guter Test, denn der London-Marathon läuft wie ein Meisterschaftsrennen ab. Es kann während des Rennens plötzlich alles ganz anders kommen als gedacht“, erklärt Mikitenko, für die der London-Marathon „zu einem Heimspiel“ geworden ist. Bereits zum fünften Mal tritt sie bei dem Klassiker an. Öfter ist die inzwischen 39-Jährige nirgendwo anders Marathon gelaufen.

Im Vergleich zu den Frauen ist das Männer-Feld noch stärker besetzt. Gleich zehn Athleten mit Bestzeiten von unter 2:05:30 Stunden gehen in Greenwich an den Start. Die schnellsten kommen aus Kenia. Darunter sind Weltrekordler Patrick Makau (2:03:38), Wilson Kipsang (2:03:42), Titelverteidiger Emmanuel Mutai und Weltmeister Abel Kirui. Für die Kenianer wird das Rennen am Sonntag zu einem knallharten Ausscheidungsrennen um die Olympia-Startplätze.

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