Leverkusen nach Arbeitssieg in Bielefeld weiter

Bielefeld (dpa) - Nationalspieler André Schürrle hat Bayer Leverkusen vor einer Pokal-Blamage beim Drittligisten Arminia Bielefeld bewahrt. Die Werkself mühte sich durch das umkämpfte 3:2 n.V. (2:2, 1:1) über den Tabellenzweiten der 3. Liga ins Achtelfinale.

Vor 24 771 Zuschauern trafen Schürrle (94.), Jens Hegeler (23.) und Manuel Friedrich (53.) für den Tabellenfünften der Bundesliga. Sebastian Hille (10.) hatte die bravourös kämpfenden Ostwestfalen (10.) in Führung gebracht, Tom Schütz mit einem direkt verwandelten Freistoß kurz vor Schluss ausgeglichen (82.).

Getrübt wurde der unterhaltsame Pokal-Fight von einer unnötigen Gelb-Roten Karte für Bielefelds Christian Müller (117.) und von Verletzungen auf Leverkusener Seite. Innenverteidiger Ömer Toprak erlitt einen Nasenbeinbruch, Daniel Schwaab hat sich nach erster Diagnose einen Bänderriss im Fuß zugezogen. „So etwas hat auf dem Fußballplatz nichts zu suchen“, schimpfte Bayer-Sportdirektor Rudi Völler über das schlimme Foul gegen Schwaab.

Nach dem 4:0 am vergangenen Donnerstag in der Europa League bei Rapid Wien und dem berauschenden 2:1 beim deutschen Rekordmeister Bayern München in der Liga war Bayers Pokal-Auftritt alles andere als ein gemütlicher Betriebsausflug auf die Alm. „Wir bereiten Euch ordentlich Kopfschmerzen“, stand auf einem Riesenplakat, das die Arminia vor der Partie in Leverkusen aufhängen ließ. Und das Team von Bielefelds Trainer Stefan Krämer hielt Wort. Mit hoher Lauf-, Einsatz- und Risikobereitschaft wollten die Außenseiter von Beginn an zeigen: Wir können mehr als 3. Liga.

Es begann vielversprechend. Nach einem Ballverlust von Leverkusens Torjäger Stefan Kießling tanzte Hille drei Bayer-Akteure aus und veredelte einen blitzsauberen Konter zum 1:0 (10.). Bayers Ersatzkeeper Michael Rensing, erstmals seit seinem Wechsel aus Köln für den verletzten Bernd Leno im Tor, war chancenlos. Der Pokalsieger von 1993 schüttelte sich kurz und besann sich auf seine Stärken: Kombinationssicherheit, Aktionsschnelligkeit und Offensivpotenzial. Überragend war der Auftritt der Gäste nicht, aber effektiv. Hegeler traf aus 16 Metern mit links (23.). Es entwickelte sich ein unterhaltsames Pokalspiel. Der Zweite der 3. Liga begegnete der fußballerischen Überlegenheit der Leverkusener mit großem Engagement.

Auch nach der Pause trieb Leverkusens Coach Sascha Lewandowski, der mit seinem Bielefelder Pendant Krämer den Trainer-Lehrgang gemacht hatte, sein Team immer wieder nach vorn. Nach einem misslungenen Abwehrversuch der Platzherren köpfte Friedrich das 2:1 (56.). Sekunden später vergab Kießling das 3:1 - diese Nachlässigkeit rächte sich. Schütz schaffte mit einem von Hajime Hosogai abgefälschten Freistoß den Ausgleich und erzwang die Verlängerung. Schürrle erlöste Bayer schließlich mit dem entscheidenden 3:2 (94.).

So verpasste es die Arminia durch den K.o. die eigenen Kopfschmerzen ob der Verbindlichkeiten in Millionenhöhe ein wenig zu lindern - ein Pokal-Coup mit weiteren Einnahmen wäre immens wichtig gewesen.

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