Leverkusen siegt im Zitter-Derby

Bayer erfreut sich an einem hart erkämpften 3:2-Sieg gegen Fortuna Düsseldorf.

Leverkusen. Simon Rolfes setzte ein ganz und gar harmloses Gesicht auf. Ein Foulspiel? Nein, daran konnte er sich nicht erinnern. Trotzdem hatte er die Rote Karte von Schiedsrichter Felix Brych gesehen. Weder Rolfes noch seine Kollegen von Bayer 04 Leverkusen hatten dafür Verständnis.

Die Verärgerung über diese Szene, als Rolfes Adam Bodzek nach 66 Minuten hart attackierte, überlagerte fast die Freude über das hart erkämpfte 3:2 (2:1) gegen Fortuna Düsseldorf. „Wir haben uns darüber unheimlich aufgeregt“, sagte Bayer-Trainer Sascha Lewandowski. „Vielleicht ein wenig zu sehr.“

Tatsächlich hat sich die Werkself mit diesem 3:2 fast unbemerkt auf den vierten Tabellenplatz vorgeschoben. „Wir sind mittlerweile zu einer Einheit geworden“, befand Leverkusens Angreifer Stefan Kießling. Sidney Sam erzielte die Führung (16.), Fortunas Torhüter Fabian Giefer verhinderte danach mit sehenswerten Paraden eine höheren Rückstand.

Dass die bis dahin im Aufbauspiel besonders fehlerhafte Mannschaft von Trainer Norbert Meier überhaupt den Ausgleich erzielen konnte, hatte sie einem Billardtor zu verdanken: Nando Rafael köpfte nach einem Eckball den Ball Verteidiger Ömer Toprak an den Kopf, von dort fiel der Ball ins Bayer-Tor.

Allerdings erhöhte die Werkself im Gegenzug 71 Sekunden später durch André Schürrle auf 2:1. Doch im Laufe der zweiten Hälfte verschaffte sich die Fortuna mehr Spielanteile und überraschte Leverkusen damit. Als dann noch Rolfes vom Feld gestellt wurde, hatten die Düsseldorfer die große Chance, das Spiel zu drehen. „Doch dann schießen wir aus 35 Metern aufs Tor und gehen in den Kopfball wie eine Schülermannschaft“, schimpfte Fortuna-Trainer Norbert Meier.

Gemeint waren Andreas Lambertz und Johannes van den Bergh, Ramos Carvajal fing den Ball ab, sprintete damit über das ganze Feld, passte quer zu Gonzalo Castro, der zum 3:1 einschob. „Wir haben zu viele individuelle Fehler gemacht“, befand Meier. „Aber der Einsatz und die Moral stimmen.“

Als Adam Bodzek vier Minuten vor dem Ende wie zum Beweis per Distanzschuss auf 3:2 verkürzte, war ein Punkt noch in Sichtweite. Am Ende überstanden die Leverkusener mit viel Glück eine dramatische Abwehrschlacht. „Wenn wir 33 Spieltage gegen den Abstieg kämpfen und am 34. Spieltag den Klassenerhalt schaffen, dann können wir zufrieden sein“, sagte der Düsseldorfer Bodzek.

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