Live-Sport kostenlos im Netz

Wettanbieter und Spezialseiten bieten mittlerweile Sport-Übertragungen legal im Internet an.

Düsseldorf. Wenn Real Madrid am Mittwochabend ab 22 Uhr den FC Barcelona zum „Clásico“ ins heimische Bernabéau lädt, bleiben hierzulande Millionen Fußballfans außen vor. Für das Viertelfinal-Hinspiel im spanischen Pokal hat sich kein deutscher TV-Sender die Rechte gesichert. Wer allerdings trotzdem nicht auf das Treffen von Messi, Ronaldo und Co. verzichten möchte, braucht dafür lediglich einen Computer und eine DSL-Verbindung ins Internet. Dort zeichnet sich seit einiger Zeit ein Trend ab: Immer mehr Sportübertragungen verlagern sich ins Netz — ganz legal und kostenlos für die Zuschauer.

Das bekannteste Portal ist die österreichische Website laola1.tv. Jeden Spieltag gibt es dort mindestens vier Live-Spiele der spanischen Premiera Division in bester Qualität zu sehen. Große Begegnungen im spanischen Pokal — wie heute zwischen Real und Barca — zeigt loala1.tv ebenfalls.

Aber nicht nur Fußballfans kommen bei den Österreichern in den Genuss von kostenlosem Livesport. Die russische Eishockey-Topliga KHL ist ebenso im Programm wie Veranstaltungen der Champions League im Volleyball oder der Junioren-WM im Handball. Dazu zeigt laola1.tv Höhepunkte des Motorsports, vom Tennis und Boxen.

Für diese Angebote werden keine Anmeldung oder Gebühr fällig. Anders sieht das bei Wettanbietern wie Bwin oder Bet-at-home aus. Diese haben sich zahlreiche Übertragungsrechte gesichert und zeigen dutzende Stunden Live-Sport täglich. Allein Branchenprimus Bwin überträgt rund 1000 Wettkämpfe pro Monat. Allerdings sind die Anbieter keine Wohltäter, sondern wollen ihre Kunden so zum Livewetten auf den nächsten Einwurf im Fußball oder den nächsten Doppelfehler im Tennis locken.

Eine Anmeldung und mindestens ein Euro Guthaben auf dem Wettkonto sind zwar Voraussetzung, niemand muss aber tatsächlich wetten, um die Übertragungen sehen zu können. Die haben es in sich: Fußballerische Höhepunkte wie das Mailänder Derby Milan gegen Inter, das Glasgower „Old Firm“ zwischen Celtic und den Rangers sowie die Topspiele der Handball-Champions-League, der Australian Open im Tennis oder der Euro League der Basketballer gibt es im Livestream auf den Seiten der Wettanbieter.

Eine weitere Möglichkeit, Sport im Allgemeinen und die Spiele der Fußball-Bundesliga und der Champions League im Speziellen zu sehen, bieten ausländische Video-Plattformen wie das russische Live-TV oder asiatische Fernsehstationen, die ihre Sendungen ins Internet stellen. Juristisch befindet sich der Zuschauer dabei in einer Grauzone. Denn für den heimischen Markt sind die Rechte an deutsche Sender verkauft. Nicht der einzige Haken: Denn bei dieser Art des Internet-Fernsehens hapert es hin und wieder an der Bild- und Tonqualität der Übertragungen. Teilweise sind die angebotenen Videos nicht viel größer als eine Briefmarke. Auch wird sich selten ein Angebot mit deutschsprachigen Kommentatoren finden. Bei einigen Anbietern muss dazu spezielle Software installiert werden.

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