Makkabi-Teilnehmer: „Deutsche und Israelis keine Feinde“

Tel Aviv (dpa) - Nathan Rosenberg, 17 Jahre alt, lebt in Israel, tritt aber als Tennisspieler bei den 14. Europäischen Makkabi Spielen für Deutschland an.

Makkabi-Teilnehmer: „Deutsche und Israelis keine Feinde“
Foto: dpa

Im Interview der Deutschen Presse-Agentur erzählt er, warum es bei diesen Wettkämpfen, die am Dienstag in Berlin eröffnet werden, keine Verlierer gibt und was Berlin für ihn bedeutet.

Warum sind die Makkabi Spiele so wichtig für jüdische Athleten?

Nathan Rosenberg:Juden sind überall auf der Welt verstreut - und die Makkabi Spiele bringen einige von ihnen zusammen. Bei den Spielen sind wir wie eine große Familie. Jeder kennt jemanden in Israel oder kann ein paar Sätze hebräisch. Der Zusammenhalt ist toll. Und dass die Spiele in Berlin stattfinden, macht das Ereignis noch besonderer.

Warum?

Rosenberg:Natürlich wissen alle in Israel, was in Deutschland während des Holocaust passiert ist. Und niemand kann das vergessen. Aber Deutsche und Israelis sind keine Feinde, sondern arbeiten zusammen, lernen voneinander. Die Spiele sind ein Symbol dafür.

Du lebst in Israel, trittst aber für die deutsche Delegation an. Wie kommt das?

Rosenberg:Meine Familie kommt ursprünglich aus München, wo ich auch geboren bin. Als ich ein Jahr alt war, sind wir nach Israel gezogen, aber wir haben noch viel Zeit in Deutschland verbracht. Weil ich auch dort Tennis spielen wollte, bin ich Makkabi-Mitglied geworden. Und nun spiele ich eben für das deutsche Team.

Wird es nicht komisch, gegen Israel, dein Heimatland, zu spielen?

Rosenberg:Nein, gar nicht. Bei diesem Wettkampf gibt es keine Verlierer.

Zur Person:Nathan Rosenberg wurde in München geboren und lebt seit seiner Kindheit in Herzlija, Israel. Seit sieben Jahren spielt er Tennis.

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