Dreikampf im DTM-Finale: Paffett vorn

Stuttgart (dpa) - Wer hilft wem im Saisonfinale der DTM - und wie? In Gary Paffett, Bruno Spengler und Jamie Green haben noch drei Fahrer vor dem zehnten Lauf im Deutschen Tourenwagen Masters am Sonntag in Hockenheim Chancen auf den Gesamtsieg.

Während Paffett (127 Punkte/Mercedes) und Spengler (124/BMW) den Titel mit einem Sieg aus eigener Kraft holen können, ist Green mit 109 Zählern auf Patzer angewiesen - und hat seinem Markenkollegen Paffett Unterstützung zugesichert: „Wenn es im Rennen eine Situation gibt, in der ich Gary und Mercedes helfen kann, den Titel zu gewinnen, dann werde ich natürlich tun, was ich kann, um das Team zu unterstützen.“

Dabei soll aber alles mit rechten Dingen zugehen. „Hilfe, wie ich sie neulich gesehen habe, die wird es bei uns nicht geben“, sagte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug mit Blick auf ein BMW-Manöver in Valencia. Da hatte Andy Priaulx Audi-Pilotin Rahel Frey in einen harten Zweikampf verwickelt, um seinem Markenkollegen Spengler den Sprung von Rang acht auf sechs zu ermöglichen. „Das ist keine Hilfe, das ist nicht so, wie man Rennen fährt. Das hat Audi so gesehen und das sehen wir auch so“, betonte Haug unter der Woche. „Der Beste soll gewinnen und ich hoffe, dass es nicht irgendwelche Aktionen gibt.“

BMW-Pilot Dirk Werner versuchte schon bei einem PR-Termin am Montag, die Diskussion um unfaire Unterstützung gar nicht erst aufkommen zu lassen. „Am besten helfen wir Bruno, indem wir alle möglichst weit vorne stehen. Aber das ist ein Zweikampf zwischen Bruno und Gary, so sollte es auch ausgetragen werden“, sagte er.

Unterstützung erhielt Werner kurz darauf von Mercedes-Fahrer Ralf Schumacher, der in Hockenheim womöglich wie David Coulthard zu seinem letzten DTM-Rennen antritt: „Wir fahren immer hart und fair. Der Gary muss sein Rennen selbst gewinnen. Bei uns wird sich sicher niemand einmischen - außer durch ein gutes Qualifying. Die Jungs sind alle drei in der Lage, die sollen das unter sich ausmachen.“

Die besten Chancen auf dem Papier hat dabei der Brite Paffett. So lange er vor dem Kanadier Spengler ins Ziel fährt und dabei mindestens Sechster wird, kann ihm kein Konkurrent den zweiten Gesamtsieg nach 2005 mehr streitig machen. Sicher fühlt sich der 31-Jährige aber nicht: „Ich würde nicht sagen, dass wir Favorit sind. Die drei Punkte Vorsprung bringen uns natürlich in eine bessere Position, aber das ist nichts, worauf wir uns verlassen können.“

Ein ähnlich schwaches Auto wie in Valencia, als der beste Mercedes auf Rang zehn fuhr, befürchtet Paffett allerdings auch nicht, zumal Mercedes im April in Hockenheim mit ihm und Landsmann Green einen Doppelsieg feierte. „Ich glaube nicht, dass wir genauso überlegen sein werden wie beim Saisonauftakt“, meinte Paffett, aber der Wagen „sollte absolut konkurrenzfähig sein“.

Wie auch immer das Finale am Sonntag ausgeht, DTM-Rückkehrer BMW ist schon jetzt mehr als zufrieden mit der ersten Saison nach 20 Jahren Pause. „Dass wir vor dem Finale noch eine Chance auf den Titel haben, ist sensationell“, sagte Motorsportchef Jens Marquardt. Psychologisch ist Spengler nach seiner Aufholjagd in den vergangenen Rennen im Vorteil und meinte am Donnerstag: „Gary und ich haben beide eine tolle Saison hinter uns - aber am Ende kann es nur einen geben.“

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