Hamilton Schnellster: Mercedes dämpft Vettels Hoffnungen

Monza (dpa) - Das Mercedes-Duo hat Sebastian Vettels Hoffnungen auf einen Triumph bei seiner Ferrari-Premiere in Monza einen herben Dämpfer versetzt.

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Vor allem Lewis Hamilton distanzierte als jeweils Schnellster in beiden Trainingsdurchgängen auf dem legendären Hochgeschwindigkeitskurs den vierfachen Formel-1-Weltmeister deutlich. Aber auch der zweimalige Zweite Nico Rosberg setzte sich beim Auftakt des Großen Preises von Italien klar von Vettel ab. „Heute war ein guter Tag“, bilanzierte Hamilton.

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„Die sind weit voraus“, konstatierte Vettel nüchtern. „Natürlich wären wir lieber näher dran. Aber wir können uns noch steigern.“ Der 28 Jahre alte Heppenheimer erklärte, er fühle sich soweit wohl: „Wir hatten keine Probleme und konnten unser Programm durchziehen. Wir wissen, wo die Schwachstellen liegen.“ Seinen ersten Start mit der Scuderia beim prestigeträchtigen Heimrennen bezeichnete er „als etwas Besonderes“.

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Rosberg wertete seine Resultate trotz der teaminternen Niederlagen insgesamt positiv. „Während der Qualifying-Simulation war es sehr eng zwischen Lewis und mir. Es sieht nach einem harten Duell zwischen uns aus“, sagte er. Bei den Tifosi bedankte sich der am vergangenen Sonntag erstmals Vater gewordene Rosberg „für den warmherzigen Empfang und die Geschenke zur Geburt meiner Tochter“.

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Hamilton fuhr am Vormittag im Autodromo Nazionale die Monza in einer eigenen Liga. Der Titelverteidiger und WM-Spitzenreiter ließ in 1:24,670 Minuten sogar Rosberg um 0,463 Sekunden zurück. Vettel lag mit 1,588 Sekunden um eine halbe Ewigkeit hinter Hamilton.

Im zweiten Durchgang kam wenigstens Rosberg auf Schlagdistanz zum britischen Vorjahressieger. Nun war er auf dem 5,793 Kilometer langen Kurs im Königlichen Park bei sommerlichen Temperaturen um die 25 Grad nur noch 21 Tausendstelsekunden langsamer. Auch Vettel konnte seinen Riesenabstand deutlich reduzieren; dem dreifachen Monza-Sieger fehlten aber immer noch 0,759 Sekunden auf Hamilton.

„Beide Mercedes-Fahrer waren erwartungsgemäß schnell“, sagte Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene wenig überrascht. „Mercedes ist derzeit noch weit von uns weg.“ Der Italiener war aber mit dem eigenen Abschneiden zufrieden. Der Finne Kimi Räikkönen landete jeweils auf Rang sechs.

Nico Hülkenberg überzeugte als starker Vierter und Fünfter. Der Force-India-Pilot aus Emmerich unterstrich damit eindrucksvoll, dass er beim Europafinale am Sonntag ein klarer Kandidat für Punkte ist.

Nach den spektakulären Reifenplatzern zuletzt in Belgien bei Vettel und Rosberg gab es in Monza keine Probleme. Pirelli hatte aus Sicherheitsgründen den Raddruck erhöht und den Reifensturz verändert. Weil Ingenieure und Piloten vor möglichen Risiken durch einen zu hohen Reifendruck eindringlich warnten, korrigierte der italienische Alleinausrüster vor dem Training zweimal seine Vorgaben nach unten.

„Wir haben keinerlei Anzeichen für Blasenbildung gesehen“, berichtete Pirelli-Sportchef Paul Hembery erleichtert. Red-Bull-Teamchef Christian Horner lobte den Pneu-Produzenten: „Pirelli hat gut reagiert. Ich hoffe, es gibt weiterhin keine Probleme.“

Vor dem zwölften Saisonlauf führt Titelverteidiger Hamilton die WM mit 227 Punkten an. Rosberg (199) liegt als Gesamtzweiter 28 Zähler zurück. Der WM-Dritte Vettel (160) steht angesichts von 67 Punkten Rückstand auf Hamilton im Titelrennen schon stark unter Druck.

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