Cortese-Entdecker Raudies: „Sensationell entwickelt“

Leipzig (dpa) - Dirk Raudies hat Sandro Corteses Gewinn der Moto3-Weltmeisterschaft mit Freude aufgenommen. Der bisher letzte deutsche Champion der kleinsten WM-Klasse sagte der Nachrichtenagentur dpa, er freue sich für den deutschen Motorrad-Rennsport insgesamt, für Sandro und auch für sich.

Raudies hatte Cortese zwischen dem 12. und 15. Lebensjahr als Teamchef betreut. „Es ist schön, dass ich mich in seinem Talent nicht getäuscht habe“, betonte der Schwabe, der 1993 125-Kubikzentimeter-Weltmeister geworden war.

Er selbst habe nicht unbedingt mehr an den ganz großen Erfolg geglaubt. „Doch sein erster Rennsieg in der vergangenen Saison hat unglaubliches Potenzial freigelegt. Er hat sich sensationell entwickelt und gesteigert“, meinte Raudies. Als entscheidenden Faktor sieht er Corteses Alter. „Sandro ist erwachsen geworden. Er gibt sich professionell, lebt professionell und geht professionell mit seinen Partnern um. Das war nicht immer so, aber das war wohl seiner Jugend geschuldet.“

Raudies glaubt, dass Cortese zu früh in die WM eingestiegen war. „Er war damals einfach noch nicht reif dafür. Aber er bekam die Chance und wollte sie nutzen. Das ist verständlich“, erklärte er. Die lange Erfolglosigkeit könne auch dazu beigetragen haben, dass er nun so hungrig auf Podestplätze ist.

Seinen Umstieg in die Moto2 in ein extra für ihn gegründetes Team sieht Raudies mit gemischten Gefühlen. „Sandro braucht ein perfekt harmonisierendes Umfeld. Das ist in dem Team gegeben, er kennt die Leute schon sehr, sehr lange. Andererseits könnte ein völlig neues Team auch zu einem Handicap werden, denn es muss sich erst finden. Auch Renndaten gibt es nicht, auf die man zurückgreifen könnte. Als Weltmeister will man aber auch in der neuen Klasse schnell überzeugen. Ich hoffe und wünsche, dass es klappt“, sagte Raudies.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort