Folger verschenkt Sieg in Argentinien

Termas de Rio Hondo (dpa) - Eine katastrophale erste Runde hat Jonas Folger womöglich seinen zweiten Saisonsieg, zumindest aber einen weiteren Podestplatz gekostet.

Folger verschenkt Sieg in Argentinien
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Beim Motorrad-Weltmeisterschaftslauf von Argentinien in Termas de Río Hondo musste sich der ambitionierte Moto2-Pilot aus Schwindegg mit Rang neun begnügen. Besser war Sandro Cortese, der Siebter wurde. Die beiden Top-10-Ergebnisse waren das Beste aus deutscher Sicht. Stefan Bradl holte als 15. im MotoGP-Rennen einen Punkt, während Philipp Öttl (Moto3) und Marcel Schrötter (Moto2) als 16. leer ausgingen.

Die Argentinien-Sieger übernahmen auch die Führung in den WM-Wertungen. Danny Kent aus Großbritannien feierte mit seinem deutschen Leopard-Racing-Team seinen zweiten Moto3-Sieg in Serie. In der Moto2 kam der Franzose Johann Zarco zu seinem ersten Grand Prix-Erfolg in dieser Klasse. Schließlich war Valentino Rossi aus Italien in der Königsklasse MotoGP zum zweiten Mal in dieser Saison nicht zu schlagen. Es war sein insgesamt 110. Grand Prix-Sieg.

„Ich habe es versaut und bin richtig sauer auf mich. So eine erste Runde darf mir einfach nicht passieren“, schimpfte Folger. Beim Start war er unkonzentriert, ließ sich in den ersten beiden Kurven zweimal anfängerhaft nach außen drücken und verlor viele Plätze. In Kurve drei musste er schließlich sogar über den Rasen rollen und fand sich danach an letzter Stelle wieder.

Dann setzte Folger zu einer unglaublichen Aufholgjagd an. Runde für Runde verbesserte er sich, um schließlich Neunter zu werden und dabei den Rundenrekord auf dieser Strecke auf 1:43,001 Minuten zu drücken. „Das Podium war in jedem Fall drin, ganz sicher. Ich bin ein sehr gutes Rennen gefahren, aber eben erst, als schon alles verloren war“, meinte der in Spanien lebende Bayer.

Mit seinem siebten Platz war auch Cortese nicht ganz zufrieden. „Aber es war in jedem Fall ein Fortschritt. Vor allem die ersten beiden Runden waren ein großer Schritt nach vorn“, betonte der Italo-Schwabe. Der sonst für sein Startverhalten gescholtene Berkheimer führte kurzzeitig sogar den Grand Prix an. „Es war noch nicht das Maximum, was ich herausgeholt habe, aber wir können auf diesem Rennen in zwei Wochen in Jerez aufbauen“, sagte Cortese.

Bradl profitierte bei seinem Punktgewinn von den Ausfällen des Titelverteidigers Marc Marquez und des Japaners Hiroshi Aoyama in den letzten beiden Runden. Zuvor hatte er sich schon bis auf Platz zwölf vorgearbeitet, dann aber wie viele im Feld Probleme mit dem Hinterreifen bekommen. Rossi hatte diese nicht, da er sich für einen extraharten Pneu am Hinterrad entschieden hatte. Damit war er allen überlegen.

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