Wissenswertes zur neuen Motorrad-WM-Saison

Doha (dpa) - Die Wartezeit für die Motorrad-Fans hat ein Ende. Am Sonntag startet in Doha die neue Grand-Prix-Saison. Mit dabei sind sechs Deutsche, die aber nicht zwingend zu den Favoriten zählen. Fragen und Antworten zur neuen WM-Saison.

Wissenswertes zur neuen Motorrad-WM-Saison
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Was ist neu in der Saison 2015?

Gravierende Neuerungen gibt es nicht. Die sichtbarste: Mit Aprilia und Suzuki treten zwei altgediente Hersteller wieder in der Königsklasse MotoGP an. Sie hatten sich vor Jahren aus dem Grand-Prix-Geschehen zurückgezogen. In Alvaro Bautista und Marco Melandri (Aprilia) sowie Aleix Espagaro und Maverick Viñales (Suzuki) setzt man auf erfahrene Piloten.

Wer sind die Favoriten?

Titelverteidiger Marc Márquez sollte in der MotoGP-Kategorie erneut nur schwer zu bezwingen sein. Der Spanier, der in den vergangenen beiden Jahren die Königsklasse dominierte, strotzt vor Selbstbewusstsein und verkörpert den neuen, jungen, draufgängerischen Fahrstil. An ihm messen sich die früheren Champions Daniel Pedrosa (Spanien/Honda), Jorge Lorenzo (Spanien/Yamaha) und Dauerbrenner Valentino Rossi (Italien/Yamaha).

In der Moto2-Klasse gibt es gleich ein Dutzend Titelkandidaten. Eine ganz starke Vorbereitung absolvierte der Brite Sam Lowes. Zu den Topfavoriten zählen zudem der Franzose Johan Zarco und Titelverteidiger Esteve „Tito“ Rabat aus Spanien. Den Deutschen Sandro Cortese (Berkheim) und vor allem Jonas Folger (Schwindegg) werden Außenseiterchancen eingeräumt.

Zwei WM-Debütanten gelten als aussichtsreichste Titelkandidaten in der Moto3-Klasse. Fabio Quartararo aus Frankreich und sein Honda-Team- und Markenkollege Jorge Navarro aus Spanien lieferten tolle Leistungen bei den Tests.

Wann gab es die letzten deutschen Weltmeister?

2011 und 2012 hatte Motorrad-Deutschland Grund zum Feiern. Zunächst holte sich Stefan Bradl den Titel in der Moto2-Klasse und stieg danach in die MotoGP auf. Nur ein Jahr später wurde Cortese erster Champion der damals neu gestarteten Moto3-Kategorie. Seitdem aber wartet man hierzulande vergeblich auf einen großen Erfolg.

Was können die sechs Deutschen erreichen?

Folger und Cortese peilen in der Moto2-Klasse kontinuierlich Podestplätze an. Für Cortese ist es das dritte Jahr in dieser Klasse, da will er auch mit Siegen glänzen. Die traut man auch Folger zu. Außer Reichweite sind solche Platzierungen für die vier anderen. In der MotoGP geht Bradl (Zahling/Yamaha) mit einem sogenannten Open-Bike - Motorräder auf dem Stand des Vorjahres - an den Start und ist dadurch chancenlos. Zumindest der Gewinn der Extra-Kategorie ist das Ziel des Bayern. Marcel Schrötter (Pflugdorf) und Florian Alt (Gummersbach) wollen in der Moto2-Klasse regelmäßig unter die besten 15 und damit in die Punkteränge kommen. Schrötter hat zudem das Potenzial, auch unter den besten Zehn zu landen. Philipp Öttl (Ainring/KTM) sollte so oft wie möglich punkten.

Wie viele Grand Prix gibt es?

Die Weltmeister werden am 8. November 2015 traditionell in Valencia gekürt. Davor müssen die Piloten 18 Einsätze bestreiten. Einen neuen Kurs im Vergleich zu den vergangenen Jahren gibt es nicht. Insgesamt richten 13 Länder die Rennen aus. Der deutsche Grand Prix findet am 12. Juli traditionell auf dem Sachsenring bei Hohenstein-Ernstthal statt.

Wo kann man die WM-Läufe im Fernsehen verfolgen?

Mit Beginn der neuen Saison ist der Spartensender Eurosport wieder Inhaber der Übertragungsrechte in Deutschland. In den vergangenen Jahren war die Sendelizenz im Besitz von Sport1. Eurosport überträgt alle Trainingssitzungen und Rennen live. Allerdings wird die Hälfte der Grand Prix-Rennen nur über die Bezahlsender Eurosport 2, die HD-Sender Eurosport HD und Eurosport 2HD sowie bis zu sechs TV-Zusatzkanäle bei Eurosport 360HD gezeigt. Zusätzlich kann man die Übertragungen auch im Eurosport-Player im Internet kostenpflichtig verfolgen.

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