Rallye-Rückkehrer VW sucht neuen Walter Röhrl

Berlin (dpa) - So schnell wird es nichts mit einem neuen Walter Röhrl. Die Suche nach einem deutschen Fahrer für die Rallye-Rückkehr von VW braucht Zeit. „Wir arbeiten sehr fleißig daran, das mittelfristig zu schaffen“, sagte Motorsportchef Kris Nissen in einem Interview der Nachrichtenagentur dpa.

„Wir haben aber auch erkannt, dass es sehr schwierig sein wird, bereits 2013 einen jungen deutschen Fahrer zu haben“, meinte Nissen. Dafür ist der Leitwolf(sburger) Sébastien Ogier bereits voll im Einsatz. Und das gleich bei der legendären Rallye Monte Carlo. Allerdings nur im Wagen der VW-Tochter Skoda. Der Polo R WRC steht in der Garage. „Wenn ich ihn mir in der Werkstatt anschaue, dann kommen mir zwölf Monate schon sehr lange vor“, meinte der ehemalige Rennfahrer Nissen.

Die Konkurrenten Citroen, Ford und Mini seien aber sehr stark: „Es wird keine einfache Aufgabe. Wir müssen uns gut auf unser WM-Comeback vorbereiten.“ Sprich: Schrauben, werkeln, testen. Insgesamt 20 Sessions sind erstmal angesetzt für das Comeback im kommenden Jahr.

Daneben läuft das Casting weiter auf Hochtouren. Bislang ist nur Ogier, der bei Citroen im Schatten von Rekordweltmeister und Landsmann Sébastien Loeb stand, bestätigt. Nur zu gern würde VW gleich zu Beginn auch einen deutschen Piloten präsentieren. „Wir haben uns darüber vom ersten Tag an Gedanken gemacht“, sagte Nissen: „Wünschen würden wir uns einen Fahrer mit Speed und Charakter wie Walter Röhrl.“

Der Regensburger wurde immerhin zum besten Rallyefahrer aller Zeiten gekürt. Die Rallye Monte Carlo, die in diesem Jahr erstmals wieder im WM-Rennkalender ist, gewann Röhrl allein viermal. Zweimal wurde er Rallye-Weltmeister.

Erfolge, wie sie Motorsportfans in Deutschland in den vergangenen 20 Jahren nur noch aus der Formel 1 kennen. „Wir haben nun nicht nur die Aufgabe, ein erfolgreiches Team aufzustellen, sondern auch die Mitverantwortung, den Rallye-Sport in Deutschland auf ein besseres Niveau zu heben“, betonte Nissen. Wenn das gelingt, wovon Nissen von Amtswegen freilich überzeugt ist, werde das „automatisch dazu führen, dass die jungen Talente mehr Möglichkeiten haben“. Und vielleicht kommt dann der neue Walter Röhrl schneller als man denkt.

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