Rosberg im Training top - „Bedrohung“ Ferrari

Sakhir (dpa) - Nico Rosberg hat nach dem Ärger von China mit der Tagesbestzeit vor Lewis Hamilton zurückgeschlagen. Das Mercedes-Duo macht sich vor dem Großen Preis von Bahrain aber gemeinsam schon auf die Angriffe von Ferrari gefasst.

Rosberg im Training top - „Bedrohung“ Ferrari
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Selbst wenn Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel zum Auftakt in das vierte Rennwochenende der Formel 1 zunächst noch eine halbe Sekunde langsamer waren auf den Plätzen drei und vier.

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„Am Abend haben wir gesehen, dass wir wieder sehr schnell auf einer Runde sind und dass Ferrari uns sehr gefährlich werden kann auf dem Long run“, sagte Rosberg. Sprich: Beim Rennen über 57 Runden unter Flutlicht. „Es sieht so als, als seien sie eine echte Bedrohung“, meinte Rosberg.

Er selbst verbuchte zumindest einen Erfolg für die Psyche im Duell mit Hamilton. Fünf Tage nach dem Zoff von Shanghai, als er die angeblich egoistische Fahrweise des siegreichen Teamwidersachers moniert hatte, unterbot er Sekunden nach Hamiltons schnellstem Umlauf diese Zeit noch mal um 0,115 Sekunden.

Für Rosberg ist das auch wichtig, weil er an diesem Samstag in der Qualifikation versuchen will, die Serie von Titelverteidiger Hamilton zu stoppen. Dort scheint auch Ferrari noch nicht unbedingt die Pläne durchkreuzen zu können.

WM-Spitzenreiter Hamilton holte sich in Australien, Malaysia und China die Pole Position, gewann in Australien und China und führt im Klassement mit 68 Punkten vor Vettel (55) und Rosberg (51).

Wie gefährlich die Ferrari-Fahrer den Silberpfeilen letztlich aber werden könnten, deuteten sie an. Beim Training am Nachmittag dominierten die „Roten“, Räikkönen lag auch da vor Vettel. Der 27 Jahre alte Heppenheimer hatte rund eine Dreiviertelstunde pausieren müssen, weil etwas an seinem Ferrari nicht zu stimmen schien. Sein Fazit des Tages fiel dennoch positiv aus: „Alles in allem fühlt sich das Auto gut an.“

Gegen Ende des zweiten Trainings demolierte Vettel bei einer Kollision mit Sergio Perez (Force India) nach der Boxenausfahrt aber den Frontflügel seines SF-15T. Die Bremse habe nicht funktioniert wie sie sollte, erklärte Vettel. Es tue ihm leid, aber er habe nichts machen können. Die Rennleitung prüfte den Vorfall, ebenso wie zwei Manöver von Hamilton und Räikkönen in der Boxengasse. Rosberg blieb von Zwischenfällen verschont.

Das Mercedes-Paar hatte die erste Session nur zum Warmfahren genutzt: Bei 37 Grad Außen- und 52 Grad Asphalttemperatur mit strahlend blauem Himmel begnügten sie sich mit den Rängen 15 und 16. Der Grand Prix beginnt um 18.00 Uhr Ortszeit in der Wüste von Sakhir - zur selben Uhrzeit wurden die Wagen am Freitag zum zweiten Training auf die Strecke gelassen.

Hamilton versuchte es zum Schluss noch mal mit den weichen Reifen. Gegen die Rosberg-Zeit kam der 35-malige Grand-Prix-Gewinner an diesem Freitag aber nicht an. Das schien Hamilton aber weniger Sorge zu bereiten, als die Gefahr in Rot.

Die Geschwindigkeit von Ferrari sei beunruhigend. In Rennform seien sie sehr schnell. „Sie werden sehr nah dran sein“, prophezeite daher Hamilton, der sich im vergangenen Jahr noch ohne Störenfriede einen faszinierenden Zweikampf mit Rosberg geleistet und in Bahrain vor dem Deutschen gewonnen hatte. Das wird diesmal aller Voraussicht nach anders. Nach den Rosberg-Vorwürfen von Shanghai und den Hamilton-Kontern darauf müssen sie nun auch die Nerven gegen die beiden Ferrari-Verfolger bewahren.

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