Rosberg noch relaxt - Daumendrücken von Ecclestone

Berlin (dpa) - Selbst Bernie Ecclestone drückt ihm die Daumen. „Er ist sehr talentiert und hätte schon Rennen gewinnen müssen. Ich hoffe, dieses Jahr kommt diese Serie zum Ende“, sagte der Formel-1-Geschäftsführer der Nachrichtenagentur dpa.

Gemeint ist Nico Rosberg, Weltmeister-Sohn und Teamkollege von Rekordchampion Michael Schumacher. Während sein rund 17 Jahre älterer Stallrivale einen Erfolg gleich zu Saisonbeginn bereits als „unwahrscheinlich“ bezeichnete, wollte sich Rosberg in einem dpa-Interview nicht festlegen lassen: „Wir wollen uns verbessern zum letzten Jahr und den Weg in Richtung bestes Team der Formel 1 beginnen.“

Mit Blick auf die geplante Rückkehr dorthin, wo das Weltmeister-Team BrawnGP Ende 2009 bei der Übernahme durch Mercedes stand, hatte Motorsportchef Norbert Haug jüngst runtergezählt: Nach Platz 4 im vergangenen Jahr 3, 2, 1. Das wäre der Titel 2014. Rosberg wird dann 29 Jahre alt. „Wenn Sie in meiner Situation wären und mit so vielen kompetenten, motivierten Menschen gemeinsam, noch dazu mit dem Silberpfeil, zusammenarbeiten könnten, dann würden Sie auch nicht über Geduld nachdenken“, sagte er.

Gleichwohl weiß Rosberg, dessen Vater Keke 1982 den WM-Titel geholt hatte, um die hohen Erwartungen an ihn. „Was andere hoffen und denken, respektiere ich natürlich“, sagte der 108-malige Grand-Prix-Starter: „Aber letztendlich gebe ich momentan Vollgas und volle Kraft voraus, darum ist teamintern schon Saft auf der Zwiebel.“

Entsprechend wird auch die Anspannung bis zum ersten Saisonrennen in gut einer Woche in Melbourne bei Rosberg steigen. „Momentan bin ich entspannt, aber am Sonntag um kurz vor 17:00 Uhr in Australien bin ich das nicht mehr.“ Denn allen Beteuerungen und Bekundungen zum Trotz: In der vergangenen Saison schafften es weder Rosberg noch Schumacher aufs Podest. Der letzte Sprung aufs Podium gelang dem gebürtigen Wiesbadener am 11. Juli 2010 in Silverstone mit Platz drei.

Lang ist's her. Und es könnte wohl noch ein bisschen dauern. Aber träumen ist ja schon jetzt erlaubt. „Ich möchte mir meinen großen Traum erfüllen und im Silberpfeil siegen. Das wären unglaubliche Emotionen“, sagte Rosberg mal wieder.

Und wie bedeutsam wäre es dabei, wenn er den ersten Mercedes-Sieg schaffen würde und nicht Michael Schumacher? Allerspätestens dann schaltet Rosberg den Team-Modus ein: „Es wird eine gigantische Erfahrung, im Silberpfeil zu gewinnen. Und darauf freuen wir uns alle.“

Wenn es nach Rosberg ginge, könnte Kollege Schumacher seine Karriere bei Mercedes aber gerne fortsetzen. Zu den Chancen, dass die beiden auf dem Weg zum angestrebten Titel auch nach der kommenden Saison zusammenfahren, meinte Rosberg: „Gut möglich und das wäre auch gut so.“ Dieselbe Antwort würde wohl irgendwie auch ein bisschen zu seinen Siegchancen passen.

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