Schumachers Abschied mit magischer 7

Sao Paulo (dpa) - Beim Feiern zeigte sich auch Michael Schumacher noch einmal in weltmeisterlicher Form. „Es war einfach eine Party, die einem Rheinländer und diesem Abschied angemessen war“, sagte seine Managerin Sabine Kehm.

Der Formel-1-Rekordweltmeister hatte sein gesamtes Team zur Sause in Sao Paulo eingeladen und bedankte sich noch einmal bei all seinen Fans und Wegbegleitern: „Ich habe die Zeit mit euch sehr genossen.“ Als Schumacher nach der rauschenden Party am Montag aufwachte, begann endgültig sein neues Leben. „Die Ära Schumacher geht zu Ende - diesmal für immer“, schrieb „Il Tempo“ aus Italien. „Er ist ein großes Vorbild für die Jungen“, ehrten ihn die Kollegen der „Gazzetta dello Sport“. Auch in seinem letzten Rennen habe Schumacher Mut bewiesen.

Dass er es auf dem siebten Platz beendete, war auch für Schumacher bezeichnend: 1991 hatte der Kerpener seine einmalige Karriere mit dem siebten Platz in der Qualifikation zu seinem Renn-Debüt in Spa-Francorchamps begonnen. Schumacher holte sieben Titel. Und in diesem Jahr ging er mit der Startnummer 7 an den Start. Dass auch noch die Quersumme seines Alters (43) in seinem letzten Formel-1-Jahr 7 ergibt, sei nur am Rande erwähnt.

Dass er, „der in Ruhestand gehende Gladiator“ („Times“) aber der erste war, „der seinen Schützling - den neuen Champion - umarmte“, war mehr als nur eine simple Geste unter großen Sportlern, die sich auf der Strecke und auch privat schätzen. Dass Schumacher seinem Nachfolger Platz am Ende des Großen Preises von Brasilien machte und der Hesse so zum letzten Pilot wurde, der Schumacher in einem Rennen überholte, war mehr als nur ein gefälliges Manöver zwischen zwei Freunden und Konkurrenten.

Es war Sinnbild für den Generationenwechsel. „Ich bin sehr stolz auf ihn, das freut mich für ihn wahnsinnig. Es ist ein schöner Moment, ihm das Feld zu überlassen“, sagte Schumacher, der nun womöglich mitansehen wird, wie Vettel seine für einzigartig gehaltenen Rekorde jagen wird.

„Es hat Spaß gemacht, gegen ihn den vergangenen drei Jahren zu fahren“, sagte Vettel nach seinem Triumph von Sao Paulo respektvoll: „Was er in seiner Karriere erreicht hat, ist unglaublich. Die Leute tendieren dazu, zu vergessen, dass er die Formel 1 zu seiner Zeit so beherrscht hat wie kein anderer Fahrer.“

Zusammen werden die beiden deutschen Formel-1-Ikonen am dritten Adventswochenende in Bangkok wieder Gas geben. Nicht im weltmeisterlichen Vettel-Red-Bull und auch nicht im MercedesAMG, den Schumacher geschenkt bekam. Die beiden wollen beim Race of Champions ihren Titel in der Nationenwertung ein weiteres Mal verteidigen. Bei der dann gemeinsamen Feier dürften sie zusammen zu weltmeisterlicher Form auflaufen.

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