Nachwuchs-Talente retten Hockey-Herren

Melbourne (dpa) - Der Stimmungswandel bei den deutschen Hockey-Herren war nicht zu übersehen. Geduldig schrieben sie Autogramme, posierten für Fotos und plauderten mit den Fans.

Durch den 6:4 (0:2)-Arbeitssieg gegen Neuseeland im Halbfinale der Abstiegsrunde erhielt sich das Team die Chance auf die direkte Qualifikation für die Champions Trophy 2014. Um das Ticket zu lösen, muss im entscheidenden Spiel um Platz fünf ein Sieg gegen Aufsteiger Belgien her. „Das gewinnen wir! Unser Ziel ist Platz fünf und das machen wir auch“, sagte Doppeltorschütze Marco Miltkau voller Überzeugung.

Die Laune war zwei Tage nach dem bitteren Viertelfinal-Aus gegen Pakistan wieder blendend. Gegen die „Black Sticks“ waren es am Samstag ausgerechnet die jungen Spieler, die Deutschland nach dem 0:2-Pausenrückstand wieder auf Kurs brachten. Miltkau und Mats Grambusch erzielten dabei ihre ersten Länderspieltore. Der 18-jährige Jan Christopher Rühr traf doppelt und Tobias Matania führt dank seines vierten Turniertreffers die teaminterne Torschützenliste weiter an.

„Das war schon gut. Rühr hat zwei starke Buden gemacht und Miltkau auch endlich mal getroffen“, meinte Bundestrainer Markus Weise anerkennend. „Ich bin glücklich. Wir haben uns in der zweiten Halbzeit zurückgefightet“, sagte Miltkau und strahlte dabei über das ganze Gesicht. Auch Teamkollege Grambusch war erleichtert: „Ich bin sehr froh, weil ich zwölf Spiele nicht getroffen hatte“. Zum Tor selbst meinte der Gladbacher lässig: „Das ging relativ einfach, ich musste den Ball nur noch reindrücken.“ Sein Jubel fiel in der Mittagshitze bei 32,5 Grad Celsius dafür aber umso größer aus.

Rühr, der Jüngste im Team, sprach vom zurückgekehrten „Teamspirit“ und bezeichnete seine Treffer nach starken Einzelleistungen als „i-Tüpfelchen“. Im Unterschied zur 1:2-Pleite gegen Pakistan agierte Deutschland gegen Neuseeland wieder als Team und gewann verdient. Der Olympiasieger bleibt damit in der Trophy-Geschichte gegen die „Black Sticks“ ungeschlagen.

Als nach der Begegnung auch noch bekannt wurde, dass Moritz Fürste die Wahl zum Welthockeyspieler des Jahres gewonnen hat, feierte das Team singend seinen Kapitän.

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