Neuner: Sport-Rentnerin ohne Allüren (mit Video)

Baden-Baden (dpa) - Selbst als Sport-Rentnerin sorgt sie noch für Furore. Magdalena Neuner ist lange nach ihrem Karriereende zur „Sportlerin des Jahres“ gekürt worden. Ihre dritte Ehrung in Baden-Baden jedoch war definitiv ihre letzte.

Ein Rücktritt vom Rücktritt ist bei einer wie ihr ausgeschlossen. „Wenn ich jetzt 45 Minuten Laufen gehe, denke ich danach: Für heute reicht es, und es tut schon wieder alles weh! Ich habe auch nicht mehr diesen Biss wie noch vor einem Jahr. Jetzt will ich einfach andere Sachen machen!“

Ob barfuß als Pokal-Fee beim Cup-Finale in Berlin, als prominente Verstärkung für die Bürgerinitiative zur Verkehrsentlastung Oberau, Fernseh-Auftritte oder der C-Trainerschein - die Wallgauerin hat auch ohne Leistungssport weiter viel zu tun. „Seit ich mich erinnern kann, hatte ich im April noch nie einen so vollen Terminkalender“, sagte sie einen Monat nach dem letzten Weltcup-Rennen ihrer Karriere.

Die 25-Jährige hat in ihrer letzten Saison zum dritten Mal den Gesamtweltcup gewonnen und bei der Heim-Weltmeisterschaft in Ruhpolding mit zweimal Gold geglänzt. Schon vor der Gala im Kurhaus wurde sie mit Auszeichnungen - wie dem „Goldenen Ski“ - überschüttet. „Wenn ich mir überlege, wie viele Ehrungen mir seit meinem Rücktritt aus dem Leistungssport zuteil geworden sind, bekomme ich weiche Knie“, sagt sie.

Und wieder war sie beim Friseur. Auch wenn Magdalena Neuner schon lange nicht mehr Everybody's Darling sein will, auch bei ihrer letzten Ehrung zur „Sportlerin des Jahres“ mussten die Haare perfekt sitzen. Denn sie weiß, was sie will. Und diese Einstellung hat sie in mühevoller Kleinarbeit gelernt. Sonst wäre sie noch im besten Sportleralter als Biathletin unterwegs.

Nun ist sie eine der bekanntesten Sport-Rentnerinnen überhaupt, Werbemillionärin und Sympathieträgerin. Zweimal Olympia-Gold, zwölfmal Weltmeisterin, dreimal Weltcup-Gesamtsiegerin - und sie hat sich die Normalität in ihr Leben zurückgeholt.

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