Nowitzkis US-Saison ist sicher

Weil die Tarifverhandlungen zwischen Spielern und Teambesitzern endlich erfolgreich sind, geht die NBA an den Start.

Washington. Amerikas Basketballfans atmen auf, der Streik der NBA-Profibasketballer ist offenbar vorbei. Superstar Dirk Nowitzki wird also mit den Dallas Mavericks im kommenden Frühjahr seinen Titel verteidigen können. Alle Überlegungen, der Würzburger könne bei einem Komplettausfall der NBA bald in Deutschland auflaufen, fanden damit ein abruptes Ende. „Wir waren ja nie ein Fan dieses Lockouts. Alles andere wären Notlösungen gewesen“, sagte Nowitzkis Berater Holger Geschwindner und meinte einen Wechsel nach Europa. Beginnen soll die verkürzte Saison am ersten Weihnachtstag mit drei Begegnungen.

Fünf Monate lang hatten Spieler und Teambesitzer über die Konditionen eines neuen Tarifvertrags gestritten. Am 149. Tag des Arbeitskampfs verständigten sich dann die Klubbesitzer und die Spielergewerkschaft auf eine vorläufige Einigung, die Zugeständnisse von beiden Seiten verlangt. Im Mittelpunkt des Konflikts hatte die Frage gestanden, welcher Anteil jener vier Milliarden Dollar an Einnahmen, die Klubs jede Saison aus dem Verkauf von Fernsehrechten, Tickets, Bekleidung mit den Mannschaftslogos sowie Essen und Getränken in den Stadien erwirtschaften, auf die Spieler entfallen würde. Die Spieler hatten wie in vergangenen Jahren auf 57 Prozent gedrängt, gaben sich nun aber mit knapp der Hälfte (49 zu 51 Prozent) zufrieden. Für die 430 Basketballprofis bedeutet das eine kollektive Gehaltskürzung von etwa 300 Millionen Dollar.

NBA-Chef David Stern betonte aber, dass „der Deal auch für die Besitzer zu Einschränkungen führen wird“. Unter anderem sollen neue Regeln eingeführt werden, die verhindern, dass reichere Klubs automatisch die besten Spieler anwerben können. Die Reaktionen von Spielern und Fans ließen nicht lange auf sich warten. So twitterte Nowitzki „Der NBA-Lockout ist vorbei? Das ist eine großartige Nachricht“ und fügte hinzu, dass er sich vor allem für die Fans sowie jene Menschen freue, die in und außerhalb der Basketball-Arenen für die Liga arbeiten.

Basketball-Fans sind erleichtert, andere gingen mit den Beteiligten hart ins Gericht. „Die Klubbesitzer sind ehrgeizige Milliardäre und die Spieler verwöhnte Multimillionäre“, schrieben Blogger. Sie ärgerten sich in harten wirtschaftlichen Zeiten über „so wenig Sensibilität für andere“.

Experten sehen es ähnlich. „Viele hätten lieber einen Totalausfall gesehen“ erklärt der Sportagent Drew Rosenhaus, der mehrere Superstars unter Vertrag hat. „Die NBA hat in den USA nicht den Stellenwert wie etwa die Fußball-Bundesliga in Deutschland. Fans haben genügend andere Sportarten, wie NFL-Profi-Football oder NHL-Eishockey.“

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