Olympia-Chef: Dopingskandal belastet Bachs Bewerbung

Der Deutsche will an die Spitze des Internationalen Olympischen Komitees. Doch nun wird Kritik am 59-Jährigen laut.

Düsseldorf. Am 10. September ist es soweit. Dann will Thomas Bach (59), bislang Chef des Deutschen Olympischen Sportbundes, bei der Wahl in Buenos Aires als erster Deutscher Chef des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) und damit Nachfolger von Jacques Rogge werden. Mit bislang guten Chancen. Doch dem Wirtschaftsanwalt aus Tauberbischofsheim weht im Zuge der Enthüllungen über weitreichende Dopingpraktiken jetzt der Wind ins Gesicht.

Am Dienstag hat Ex-Spitzensportlerin Heidi Schüller schwere Vorwürfe erhoben. „Thomas Bach muss mehr gewusst haben, als er jetzt zugibt. Er kann doch auch lesen“, sagte Schüller der „tz“. „Aber wenn man IOC-Präsident werden will, dann schweigt man besser.“ Die frühere Weitspringerin Schüller (63) hatte 1972 bei den Sommerspielen in München den olympischen Eid gesprochen. Schüllers Fazit: „Wer wollte, hätte es wissen können.“ Doping sei vor allem in den Wurfdisziplinen alltäglich gewesen.

Bach befürchtet „keine Konsequenzen“ für den Wahlkampf: „Meine IOC-Kollegen wissen, dass ich die Studie selbst initiiert habe. Ihnen ist meine Null-Toleranz-Politik gegen Doping seit Jahrzehnten bekannt.“ dpa/kup

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