Ex-Profi soll in Spanien Dopinglabor betrieben haben

Madrid (dpa) - Die spanische Polizei hat einen früheren Radprofi festgenommen. Dem Ex-Profi José Luis Martínez wird vorgeworfen, eine Bande zur Herstellung und Verbreitung von Dopingmitteln angeführt zu haben.

Martínez soll in einer ehemaligen Fabrik ein Dopinglabor betrieben haben. Seine Festnahme ereignete sich knapp eine Woche vor der Eröffnung des Prozesses gegen den mutmaßlichen Dopingarzt Eufemiano Fuentes und dessen Komplizen im Skandal „Operación Puerto“.

Wie das spanische Innenministerium mitteilte, stellte die Polizei in dem Labor in Murcia im Südosten des Landes rund 300 000 Dosen verschiedener Dopingsubstanzen, eine Zentrifuge für Blutplasma, Präzisionswaagen, Dosierungsgeräte und weitere Utensilien sicher. Neben dem Ex-Profi wurden drei mutmaßliche Komplizen festgenommen. Die Aufdeckung des Dopingrings bedeutet einen weiteren schweren Schlag für den spanischen Profi-Radsport.

Martínez war 2006 nach der Enthüllung des großen Dopingskandals um die „Operación Puerto“ (Operation Bergpass) als einer der mutmaßlichen Kunden von Fuentes genannt worden. Er selbst bestritt dies, gab aber wenig später seine Profi-Karriere auf, weil sein Team Comunitat Valenciana im Gefolge des Skandals aufgelöst wurde.

Martínez, der als Profi kein bedeutendes Rennen gewonnen hatte, begann eine Ausbildung zum Krankenpfleger. Bei der Spanien-Rundfahrt 2012 er war nach Informationen der staatlichen Nachrichtenagentur Efe an der Vornahme von Dopingtests beteiligt.

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