WADA kritisiert Rad-Weltverband wegen Vorwarn-Politik

Berlin (dpa) - Die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA geht weiter auf Distanz zum Radsport-Weltverband UCI. Die Behörde wies Aussagen des UCI-Ehrenvorsitzenden und langjährigen Präsidenten Hein Verbruggen zurück, wonach es bei den Sportverbänden üblich sei, Athleten bei auffälligen Blutwerten zu warnen.

Verbruggen, der durch die Dopingaffäre um Lance Armstrong heftig in die Kritik geraten war, hatte in einem Interview in dieser Woche berichtet, verdächtigen Fahrern mitgeteilt zu haben, dass sie unter Beobachtung stünden. Der Niederländer verteidigte die offenbar auch bei Armstrong angewandte Praxis mit dem Ziel „Prävention durch Abschreckung und Repression“.

„Dieser Ansatz steht im völligen Gegensatz zu einem effektiven Anti-Doping-Kampf“, teilte die WADA am Donnerstagabend mit. Die Behauptung Verbruggens, wonach diese Vorwarn-Politik nicht nur im Radsport üblich sei, wies die WADA zurück. Ihr lägen keine Hinweise vor, wonach andere internationale Verbände „atypische Bluttests oder andere Kontrollen mit den Athleten besprechen“, hieß es. Jeder Dachverband, der sich so verhalten würde, würde sich Kritik hinsichtlich der eigenen Unbefangenheit und Integrität aussetzen.

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