Wächter Europameister im Keirin - Liß siegt im Omnium

Panevezys (dpa) - Es war die EM der schwarz-rot-goldenen Bahnradsportler, auch wenn die Topstars fehlten. Am Sonntag krönten Lucas Liß aus Unna und Tobias Wächter aus Schwerin den erfolgreichen Auftritt bei den Europameisterschaften in Litauen.

Liß setzte sich überraschend im Sechskampf Omnium durch. Wächter gewann den Titel im Keirin. Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) hat sein Vorjahresergebnis (1/2/1) klar übertroffen. Dieses Mal holten deutsche Athleten viermal Gold, dreimal Silber sowie einmal Bronze - dabei waren sie nicht einmal in Bestbesetzung angetreten.

Der 20-Jährige Liß hatte nach Fliegender Runde, Punktefahren, Ausscheidungsfahren, Einerverfolgung, Scratch und 1000-Meter-Zeitfahren 17 Platzpunkten gesammelt und verwies den Russen Artur Jerschow (20) auf Rang zwei. Der 24 Jahre alte Wächter behauptete sich im Keirin-Finale vor Joachim Eilers (Chemnitz) und Sprint-Europameister Denis Dmitriew aus Russland. Für Wächter war es nach dem Sieg im Teamsprint zum Auftakt am Freitag bereits die zweite Goldmedaille. Der vierte Titel ging im Punktefahren an die Cottbuserin Stephanie Pohl.

Die deutschen Teamsprinter holten in Panvezys bereits zum dritten Mal in Serie den Titel. Im Finale siegte das Trio mit Wächter, Max Niederlag (Heidenau) und Eilers in 44,381 Sekunden vor Polen (44,892). „In der Qualifikation hatten wir noch etwas Probleme, aber im Finale haben alle ihr Leistungsvermögen abgerufen“, sagte Bundestrainer Carsten Bergemann, der den Erfolg auch ohne seine zu Hause gebliebenen Topsprinter feiern konnte.

Für Stephanie Pohl war der EM-Titel nach einer verkorksten WM in Melbourne und der Rolle als Ersatzfahrerin bei den Olympischen Spielen in London ein versöhnlicher Saisonausklang. Pohl setzte sich mit 33 Punkten vor der Russin Jewgenia Romanjuta (25) durch. Platz drei erkämpfte sich Elke Gebhardt aus Freiburg (20).

Eine positive Überraschung gelang auch dem 19-jährigen Max Niederlag aus Heidenau als Zweiter des Sprint-Wettbewerbs. Der neu formierte deutsche Bahnvierer mit Henning Bommel, Maximilian Beyer, Theo Reinhardt (alle Berlin) und Liß setzte mit Silber in der 4000-Meter-Mannschaftsverfolgung zumindest ein kleines Achtungszeichen. Bei den Zeiten tritt das Quartett aber auf der Stelle. Zudem profitierte das Team von der Abwesenheit zahlreicher Spitzennationen wie Großbritannien, Dänemark oder Niederlande.

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