Springreiter warten auf den ersten Weltcup-Sieg

Stuttgart (dpa) - Für die deutschen Reiter ist Stuttgart der erste Höhepunkt der Hallen-Saison. Am Wochenende messen sich die Stars des Pferdesports in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle. Sie wollen Geld verdienen und wichtige Punkte sammeln.

Springreiter warten auf den ersten Weltcup-Sieg
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Findet der Weltcup angesichts der Absage des Fußball-Länderspiels in Hannover statt?

Das Turnier in Stuttgart wird nach Absprache mit der Stadt und der Polizei wie geplant beginnen. „Wir hatten gestern Besprechungen mit den Behörden“, sagte Turnierchef Gotthilf Riexinger. Die Absage des Länderspiels habe die Situation nicht geändert. Zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen seien derzeit nicht geplant. Bis zum Sonntag werden mehr als 50 000 Besucher erwartet.

Welche Bedeutung hat das Turnier in Stuttgart?

Die German Masters in Stuttgart sind Deutschlands größtes Hallen-Reitturnier mit Prüfungen in vier verschiedenen Pferdesport-Disziplinen. Die wichtigsten Wettbewerbe sind die Weltcup-Prüfungen im Springreiten am Sonntag und in der Dressur am Samstag. Beliebt ist bei den Springreitern - vor allem wegen des hohen Preisgeldes - die namensgebende Prüfung German Master am Freitagabend.

Welche Bedeutung hat der Weltcup?

„Der Weltcup ist für die Springreiter immer noch der Höhepunkt der Hallensaison“, sagt Bundestrainer Otto Becker. Stuttgart ist neben Leipzig im Januar eine von elf Stationen der Westeuropa-Liga, bei denen die Reiter Punkte sammeln können, um sich für das Finale zu qualifizieren. Erst beim Final-Turnier im kommenden März in Göteborg wird der Weltcup-Sieger ermittelt.

Wer reitet in Stuttgart?

40 Springreiter dürfen in Stuttgart im Weltcup reiten, darunter zehn deutsche. Neben den Startplätzen, die über die Platzierung in der Weltrangliste vergeben werden, kann der Bundestrainer einige Startberechtigungen vergeben. Alle heimischen Stars wie Ludger Beerbaum oder dessen Schwägerin Meredith Michaels-Beerbaum sind in Stuttgart am Start. Weitere sieben einheimische Springeiter dürfen an den anderen internationalen Prüfungen teilnehmen. Dazu zählt mit Michael Jung auch der weltweit erfolgreichste Vielseitigkeitsreiter, der im September bei der EM erneut Doppel-Gold gewann.

Wie steht es im Weltcup?

Derzeit dominieren die französischen Reiter die Hallenserie. Bei den bisherigen vier Stationen gab es noch keinen deutschen Sieg. Ein zweiter Platz gelang Christian Ahlmann in Lyon. Zweimal gewann bisher die Französin Penelope Leprevost, die auch in Stuttgart an den Start geht. Im Ranking führt ihr Landsmann Simon Delestre vor Leprevost. Bester deutscher Reiter ist Marcus Ehning (Borken) als Siebter.

Wie sieht die Lage in der Dressur aus?

Die deutschen Dressur-Asse haben sich im Weltcup zurückgehalten. Bei den bisherigen zwei Stationen der Westeuropa-Liga war der dritte Platz von Fabienne Lütkemeier (Paderborn) in Lyon die Topplatzierung. Die fünfmalige Olympiasiegerin Isabell Werth startet erst in Stuttgart in die Weltcup-Saison. Als Fünfte des Rankings ist Ellen Schulten-Baumer derzeit beste Deutsche. Die Punkte holte die Reiterin aus Rheinberg beim Turnier im polnischen Radzionkow, die aufgrund des komplizierten Reglements auch für die Westeuropa-Liga zählen. Der im Ranking führende Schwede Patrick Kittel hat die meisten Punkte ebenfalls in Osteuropa gewonnen.

Warum startet die derzeit erfolgreichste Reiterin nicht?

Kristina Bröring-Sprehe verzichtet in diesem Jahr auf den Weltcup. Bei der Dressur-EM in Aachen war die Reiterin aus Dinklage mit drei Medaillen die erfolgreichste Starterin aus dem Gastgeber-Quartett, sie will ihren Desperados aber gezielt auf die Olympischen Spiele in Rio vorbereiten. Ein zweites Pferd auf Weltcup-Niveau hat Bröring-Sprehe nicht.

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