Schalke bekennt sich zu Keller

In einer mehrstündigen Sitzung verabschiedet der Aufsichtsrat, dass Jens Keller den Club auch nach der Winterpause trainiert.

Gelsenkirchen. Schalkes Ehrenpräsident Gerd Rehberg hatte am Dienstagnachmittag auf einer Veranstaltung öffentlich das verkündet, was der Aufsichtsrat und der vorstand des Clubs am Montagabend zuvor in mehrstündiger Sitzung verabredet hatte. „Es wird in der Winterpause keinen Trainerwechsel auf Schalke geben“, sagte Rehberg.

Damit dürften die umfangreichen Spekulationen über das künftige Wirken von Keller erst einmal beendet sein. Dieser Beschluss soll auch dann gelten, wenn die Mannschaft zum Abschluss der Hinrunde am Samstagabend beim 1. FC Nürnberg als Verlierer vom Platz gehen sollte. Trotz intensiver Gespräche mit dem Nachfolgekandidaten Thomas Schaaf habe sich das Gremium aus mehreren Gründen nicht auf eine Verpflichtung einigen können.

Zum einen sahen es die Beteiligten wohl nicht als gewährleistet an, dass sich mit dem ehemaligen Bremer sofortiger Erfolg einstellen würde. Zum anderen gab es Zweifel daran, dass der 52-Jährige den in den vergangenen Jahren eingeschlagenen Kurs der Schalker, vermehrt Talente aus den eigenen Reihen einzusetzen, uneingeschränkt fortführen würde. Und auch die Kostenfrage hatte eine wesentliche Rolle gespielt. Der noch immer hoch verschuldete Club meint es ernst mit seinem Konsolidierungkurs und versucht, auf zusätzliche Kosten zu verzichten. Eine Verpflichtung eines neuen Trainers zur Winterpause hätte diesen Umstand zwingend mit sich gebracht.

Die Bestandsaufnahme, die Schalkes Manager Horst Heldt für die Winterpause angekündigt hatte, werde trotz dieser Vereinbarung stattfinden. „Mit mir muss niemand seinen Weihnachtsurlaub abstimmen“, hatte der Manager jüngst noch gesagt. Sollte heißen, dass Heldt sich seinen Terminplan selbst gestalten und sich nicht von außen unter Druck setzen lassen werde. Dabei scheint es in der Trainerfrage offenbar unerheblich, zu welchem Ergebnis die sportliche Führung in ihrer Bestandsaufnahme gelangt.

Aber Schalke wäre nicht Schalke, wenn die Entscheidung eine verbindliche und langfristige wäre. Ungeachtet der aktuellen Entscheidung der höchsten Vereinsgremien, soll die Suche nach einem Trainer ab der kommenden Saison nicht beendet sein. Der Verein will weiterhin den Markt nach geeigneten Kandidaten sortieren. Die Auswahl dürfte am Saisonende zudem größer sein. Selbst Thomas Schaaf soll bei dieser Sondierung noch nicht aus dem Rennen sein.

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