Seitz ohne Fehler Zweite beim Stuttgarter Turn-Weltcup

Stuttgart (dpa) - Die Olympia-Sechste Elisabeth Seitz hat beim Turn-Weltcup in Stuttgart aufgetrumpft und die 5000 Fans in der Porsche-Arena begeistert.

Die 19-jährige Schülerin aus Mannheim belegte im Mehrkampf mit 55,566 Punkten Platz zwei und kassierte 12 000 Schweizer Franken (9600 Euro) Weihnachtsgeld. Die meisten Zähler sammelte Seitz an ihrem Spezialgerät Stufenbarren (14,533), überraschend war sie aber am Schwebebalken mit 13,70 Punkten die beste Turnerin des Achterfeldes.

„Ich habe nach Olympia eine viereinhalbwöchige Pause eingelegt. Es war ganz schwer, sich im Training wieder zu motivieren. Aber es hat sich gelohnt“, meinte Seitz und strahlte über das ganze Gesicht. Mit dem Start bei der dritten Weltcup-Station in Glasgow am kommenden Samstag wird die beste deutsche Mehrkämpferin das Jahr beschließen. Nach Schottland reist sie nun mit 45 Punkten als Dritte des Weltcup-Gesamtklassements und kann dort ihre Chance auf den 50 000 Schweizer Franken wertvollen Jackpot wahren.

Der Sieg in Stuttgart ging an die favorisierte US-Amerikanerin Elizabeth Price mit 58,098 Punkten. Die 16-jährige Ersatzturnerin des Team-Olympiasiegers von London übernahm gleich beim Sprung die Führung und gab sie bei ihrem überlegenen Start-Ziel-Sieg in ihrem ersten internationalen Mehrkampf trotz eines Wacklers am Schwebebalken nicht mehr ab. Rang drei sicherte sich die Schweizerin Giulia Steingruber (55,565) mit der Winzigkeit von einem Tausendstel-Punkt Rückstand auf Seitz.

Lokalmatadorin Kim Bui, die im Vorjahr mit Platz zwei an gleicher Stelle ihre bisher beste Platzierung im Mehrkampf-Weltcup erzielt hatte, kam nach fehlerfreier Leistung mit 55,165 Punkten auf Platz vier. Die Stuttgarterin erhielt dafür noch 4000 Schweizer Franken (3200 Euro) Preisgeld und wurde gleichfalls für kommendes Wochenende nach Glasgow eingeladen. In der Pressekonferenz verkündete die 23-Jährige, nun von Jahr zu Jahr zu planen. „Rio ist aber nicht ausgeschlossen“, unterstrich sie mit Blick auf Olympia 2016.

„Unsere beiden Mädels haben heute großartig gekämpft“, lobte Cheftrainerin Ulla Koch. Vor allem über die Leistungen am Schwebebalken habe sie sich gefreut. „Gerade weil wir dort bisher immer unsere Probleme hatten.“

In der Team-Konkurrenz im Rahmen des DTB-Pokals setzten sich die japanischen Turner durch. Der Vize-Weltmeister und Olympia-Zweite setzte sich mit 181,629 Punkten klar vor Vorjahrssieger Russland (176,195) und Europameister Großbritannien (175,930) und durch. Das deutsche Team mit mehreren Turnern der zweiten Reihe hatte am Freitag den Einzug in das Finale verpasst. Im Team von Cheftrainer Andreas Hirsch fehlten neben dem am Unterarm verletzten Fabian Hambüchen und dem im Weltcup am Sonntag startenden Marcel Nguyen einige weitere Leistungsträger. Der zweimalige Vizeweltmeister Philipp Boy hatte am Samstag in Stuttgart sein definitives Karriere-Ende bekanntgegeben.

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