Shinji Kagawa schlägt Werder

Der deutsche Fußballmeister gewinnt mit 1:0 gegen Bremen und hält weiter Kurs auf die erfolgreiche Titelverteidigung.

Dortmund. Da stand er nun also vor der mächtigen Südtribüne des Dortmunder Westfalenstadions. Mit seinen nur 172 Zentimetern Körperlänge erschien er wie ein Winzling vor dieser gelben Wand aus 25 000 Menschen. Doch Shinji Kagawa (Foto) war der Größte. An seinem 23. Geburtstag gelang dem Japaner das goldene Tor (8.) zum zwar schmucklosen, aber völlig ungefährdeten 1:0 (1:0) von Borussia Dortmund über Werder Bremen. „Ich bin Single. Deshalb musste ich mir selbst ein Geschenk machen“, sagte Kagawa grinsend.

Mannschaftskollege Felipe Santana hatte Kagawa den Treffer prophezeit. „Wir hatten vereinbart, dass wir mit einer Fahne des BVB zusammen vor der Südtribüne feiern, falls mir tatsächlich ein Tor gelingt“, sagte Kagawa. Schließlich hatte auch Santana am Samstag Geburtstag und als brasilianische Frohnatur wollte der jetzt 26-Jährige seinen Kollegen auch ein wenig wieder aufbauen. Beim 0:0 in Augsburg vor einer Woche war der eigentlich immer freundliche und stets höfliche Kagawa durch die hartnäckige Manndeckung von Hosogai derart genervt, dass er seinen Landsmann frustriert umsenste und nur mit Glück nicht vom Platz gestellt wurde. „Hosogai hat mich auf Schritt und Tritt verfolgt. Das war neu für mich“, sagte Kagawa.

Shinji Kagawa hätte zwei weitere Tore erzielen können, doch einmal lenkte Torhüter Sebastian Mielitz seinen Schuss noch an den Pfosten (24.), dann vergab er freistehend aus acht Metern überhastet (55.). Und weil auch Sebastian Kehl mit einem Kopfball an der Latte scheiterte (35.), blieb das Spiel unnötig offen. „Wir vergeben im Moment zu viele Chancen. Aber das Wichtigste ist, dass wir die Spiele trotzdem gewinnen“, sagte Kagawa. Mit dem 20. ungeschlagenen Spiel in Folge stellten die Dortmunder einen neuen Vereinsrekord auf. Zudem war es der neunte Sieg aus den vergangenen zehn Spielen und er war souverän herausgespielt. „Wir haben über die gesamte Spielzeit nicht mehr zugelassen außer den Glauben des Gegners“, sagte Verteidiger Mats Hummels. Trainer Jürgen Klopp: „Durch unsere mangelhafte Chancenverwertung haben wir Werder am Leben gehalten, aber um einen Sieg zittern ist sicher etwas anderes.“

„Wenn es in der Offensive hakt, dann muss eben die Defensive stehen. Das ist der Grundsatz, denn es wird in einer Saison immer mehr dreckige als glanzvolle Siege geben“, sagte Hummels. Das strahlendste Gesicht blieb das von Shinji Kagawa.

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