Ski Alpin: Der König der Streif tritt ab

Der Schweizer gewinnt zum fünften Mal die Hahnenkamm-Abfahrt. Am Ende der Saison ist für den 37-Jährigen Schluss.

Kitzbühel. Same procedure as last year? Same procedure as every year! Der 37-jährige Schweizer Didier Cuche bewies zwei Tage nach seiner Rücktrittsankündigung zum Saisonende, dass seine Absicht, auf dem Höhepunkt seiner Karriere abzutreten, keine Floskel war: Zum dritten Mal in Folge fuhr Cuche am Samstag auf der legendären Streif-Abfahrt im österreichischen Kitzbühel der Konkurrenz auf und davon.

Cuche ist nicht nur der älteste Streif-Sieger aller Zeiten, er ist auch der erste, der nun auf insgesamt fünf Abfahrtssiege in Kitzbühel zurückblicken kann. Damit entthronte er die österreichische Ski-Legende Franz Klammer, der auf insgesamt vier Streif-Triumphe zurückblicken kann.

Hinter Cuche kamen mit Romed Baumann und Klaus Kroell zwei Österreicher auf die Plätze, Deutschlands Abfahrtshoffnung Stefan Keppler aus Garmisch Partenkirchen belegte einen hervorragenden achten Platz.

Regen, Schnee, Sturm, Nebel, Wärmeeinbruch — das 72. Hahnenkamm-Wochenende bescherte den Organisatoren schlaflose Nächte. Um die Piste zu schonen und wenigstens die Abfahrt austragen zu können, war der Super-G abgesagt worden. Fast umsonst, denn das Wetter beruhigte sich nicht. Bis zum Samstagmorgen waren die ganze Nacht hindurch 150 Gebirgsjäger des österreichischen Bundesheeres und weitere 350 Helfer damit beschäftigt, einen halben Meter Neuschnee von der Strecke zu schaufeln. Am Renntag selbst herrschten bei dichtem Schneetreiben für die Läufer gefährliche Sichtverhältnisse. Um überhaupt starten zu können, wurde das erste Streckendrittel mit den brutalen Passagen „Mausefalle“ und „Steilhang“ gestrichen.

Didier Cuche focht das alles nicht an. Auf der um 300 Meter verkürzten Streif raste er mit der Startnummer 19 und bei Geschwindigkeiten über 130 km/h mit 1:13,28 Minuten zur Bestzeit und lag am Ende 24 Hundertstel vor Romed Baumann. Die Österreicher warten damit immer noch auf den ersten Saisonsieg in der Abfahrt.

Felix Neureuther rutschte im Slalom am Sonntag nach 34 Sekunden von der Piste und schied als 40. aus. „Leider habe ich einen Schwung verbockt im ganzen Lauf, das ist dann schon zu viel“, analysierte der zweimalige Weltcup- Gewinner aus Garmisch. Beim Sieg des Italieners Cristian Deville sicherte sich Ivica Kostelic (Kroatien) als Dritter den Sieg in der Hahnenkamm-Kombination. Fritz Dopfer war als Neunter bester Deutscher.

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