Bach: Team nicht in den Fall Drygalla hineinziehen

London (dpa) - DOSB-Präsident Thomas Bach hat an die deutsche Öffentlichkeit appelliert, das Olympia-Team aus der Affäre Drygalla rauszuhalten.

„Kein Athlet der Olympia-Mannschaft hat es verdient, in diese Geschichte hineingezogen zu werden“, erklärte der Chef des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) in London, „das hat mit unserer Olympia-Mannschaft, die sich deutlich zu unseren Grundwerten bekennt, nichts zu tun.“

Ruderin Nadja Drygalla soll laut Medienberichten mit einem Mann liiert sein, der im Vorjahr in Rostock als Direktkandidat der rechtsextremen NPD zur Landtagswahl angetreten war. Die Athletin war nach einem langen Gespräch mit der Mannschaftsleitung freiwillig aus dem olympischen Dorf ausgezogen.

Vermutungen aus der Politik, der DOSB sei über das persönliche Umfeld der 23-Jährigen schon seit längerem informiert, wies er entschieden zurück. „Ich bin erbost über Äußerungen aus der Politik in Deutschland, die sagen, dies sei bekanntgewesen. Warum hat man es uns dann nicht gesagt?“, erklärte Deutschlands Ober-Olympier, und verurteilte diese Vorwürfe als „inakzeptables Vorgehen“.

Für Dagmar Freitag, Vorsitzende des Sportausschusses im Bundestag, besteht dagegen Aufklärungsbedarf. Die Politikerin hält es für erklärungsbedürftig und kaum vorstellbar, dass sowohl der DOSB als auch der Deutsche Ruderverband (DRV) nichts von dem Fall gewusst haben wollen. Michael Vesper, Chef de Mission des deutschen Teams, und DRV-Präsident Siegfried Kaidel hatten versichert, erst tags zuvor von den Gerüchten um Drygallas Umfeld gehört zu haben.

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