Gold für Doppelvierer - Storl fehlen Zentimeter

London (dpa) - Der Ruder-Doppelvierer hat das fünfte Olympia-Gold für die deutsche Mannschaft in London eingefahren, Kugelstoßer David Storl fehlten drei Zentimeter zum großen Coup.

Der Weltmeister musste sich am ersten Tag der olympischen Leichtathletik-Wettbewerbe knapp geschlagen vom Polen Tomasz Majewski mit Silber begnügen. Am Mittag hatte die Ruder-Crew um Schlagmann Tim Grohmann ganz oben auf dem Siegertreppchen gestanden. Als vierter deutscher Judoka gewann Andreas Tölzer in der britischen Hauptstadt eine Medaille. Der 32-jährige Schwergewichtler besiegte im kleinen Finale Igar Makaraw aus Weißrussland und holte wie Dimitri Peters tags zuvor Bronze.

Mit dem ersten Stoß auf 21,84 Meter legte der Chemnitzer Storl gleich vor und steigerte sich dann noch einmal um zwei Zentimeter. Doch Majewski ließ sich nicht schocken und übertrumpfte den Deutschen am Ende mit der Siegerweite von 21,89 Metern knapp. Mit dem Silber-Gewinn feierte das deutsche Team seine 20. Medaille in London.

Lilli Schwarzkopf belegt nach vier Disziplinen des Siebenkampfs den achten Platz. Auf Goldkurs liegt die Britin Jennifer Ennis. Sebastian Bayer erreichte als Zwölfter so eben noch das Weitsprung-Finale, Christian Reif schied aus. Die Diskuswerferin Nadine Müller erreichte als Zweite der Qualifikation den Endkampf.

Mit dem insgesamt 17. Schwimm-Gold in seinem letzten olympischen Einzel-Rennen setzte Michael Phelps die Jagd nach Superlativen fort. Der US-Amerikaner siegte auch über 100 Meter Schmetterling und holte seine 21. Medaille. Steffen Deibler verfehlte als Vierter die erste deutsche Schwimm-Medaille in London knapp. Als Halbfinal-Vierte zog Britta Steffen in den Endlauf über 50 Meter Freistil ein. Ebenfalls im Finale am Samstag steht die Lagen-Staffel der Herren.

Gold über 50 Freistil gewann der Franzose Florent Manaudou. Die übrigen Schwimm-Siege gingen durch Missy Franklin über 200 Meter Rücken und Katie Ledecky über 800 Meter Freistil an die USA, die China nach 112 von 302 Entscheidungen mit 21 Gold-, 10 Silber- und zwölf Bronzemedaillen von Platz eins der Länderwertung verdrängten. Das deutsche Team (5-9-6) rangiert auf Platz sechs. Mit den umjubelten Rad-Siegen im Velodrom verbuchten die Briten ihr siebtes und achtes Gold bei den Heim-Spielen - Rang vier im Medaillenspiegel.

Nach einem Tennis-Marathon über fast 4:30 Stunden gegen Juan Martin Del Potro steht der Schweizer Roger Federer erstmals im olympischen Einzel-Finale und trifft dort auf den Briten Andy Murray. Das Frauen-Endspiel bestreiten die Russin Maria Scharapowa und Serena Williams aus den USA. Sabine Lisicki und Christopher Kas zogen überraschend ins Mixed-Halbfinale, die Medaille ist in Reichweite.

Auch die Dressur-Equipe hat Edelmetall fest im Visier. Nach dem Grand Prix belegt das deutsche Team hinter den Briten Rang zwei. Einen Tag nach ihrer Goldfahrt im Rad-Teamsprint verfehlte Kristina Vogel den Einzug ins Keirin-Finale und wurde Zehnte. Ihr Auftaktspiel im Team-Wettbewerb gewannen Deutschlands Tischtennis-Herren mit 3:1 gegen Schweden.

Bei den Fechtern setzte sich die Serie der Enttäuschungen fort. Das mitfavorisierte Säbel-Team schied im Viertelfinale mit 38:45 gegen Südkorea aus. Nicolas Limbach, Max Hartung und Benedikt Wagner sowie Ersatzmann Björn Hübner bleiben damit ohne Medaille. Die Hockey-Herren schlugen Indien mit 5:2 und blieben mit dem dritten Sieg im dritten Turnierspiel auf Halbfinal-Kurs. Ruderer Marcel Hacker beendete das Einer-Finale als Sechster. Henrik Stehlik verfehlte den Einzug ins Trampolin-Finale als Neunter knapp.

Die deutschen Schützen sind bei Olympia weiter ohne Medaille. Christian Reitz kam mit der Schnellfeuerpistole nicht über Rang sechs hinaus. Daniel Brodmeier belegte mit dem Sportgewehr liegend den fünften Platz.

Sara Goller und Laura Ludwig erreichten als erstes deutsches Beach-Volleyball-Team das Viertelfinale. Die Hamburgerinnen setzten sich im deutschen Duell mit 2:0 gegen Ilka Semmler/Katrin Holtwick durch. Im Wasserspringen vom Drei-Meter-Brett qualifizierten sich Nora Subschinski und Katja Dieckow für das Halbfinale.

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