Start in die Olympia-Saison: Achter siegt in Belgrad

Belgrad (dpa) - 31 Rennen, 31 Siege - die Erfolgsserie des Deutschland-Achters hält auch wenige Monate vor der olympischen Regatta in Eton. Beim Weltcup in Belgrad startete das seit Peking 2008 ungeschlagene Paradeboot des Deutschen Ruderverbandes (DRV) standesgemäß in die internationale Saison.

Die Weltmeister um Schlagmann Kristof Wilke verwiesen die Konkurrenz aus den Niederlanden und Neuseeland im Vorlauf auf die Plätze und zogen damit in das Finale am Sonntag ein. „Es war wichtig, ein Zeichen zu setzen. Wir haben den anderen Nationen gezeigt, dass wir an die vorigen Jahre anknüpfen können“, sagte Crew-Mitglied Andreas Kuffner.

Weitere vier Siege in den olympischen Bootsklassen rundeten den soliden Auftritt der deutschen Flotte ab. Männer-Doppelvierer, beide Männer-Doppelzweier und der Zweier ohne Steuermann hinterließen bei ihren Vorlauf-Erfolgen einen starken Eindruck. „Mit diesem Auftakt bin ich zufrieden. Aber es war immer klar, dass sich alle Boote bis zu den Olympischen Spielen noch steigern müssen“, sagte DRV-Cheftrainer Hartmut Buschbacher.

Auch in Belgrad setzte der Achter auf die erprobte Rennstrategie mit einem schnellen Start. Bereits nach der Hälfte der 2000-Meter-Distanz lagen die Weltmeister drei Sekunden vor den in Olympia-Jahren traditionell starken Niederländern. Diesen Vorsprung von einer knappen Bootslänge gab die DRV-Crew nicht mehr her.

Schlagmann Wilke zog ein positives Fazit: „Es war überraschend souverän. Im ersten Rennen des Jahres werden alle Uhren immer auf Null gestellt.“ Damit kommt es am Sonntag zum ersten Kräftemessen mit den Briten, die den anderen Vorlauf knapp gewannen und als Hauptkonkurrenten im Kampf um Olympia-Gold gelten.

Im Soll blieb der Einer. Karsten Brodowski musste sich als Zweiter nur dem WM-Dritten Alan Campbell (Großbritannien) geschlagen geben, kam aber vor dem Olympia-Vierten Tim Maeyens (Belgien) ins Ziel. Nur wenige Stunden später machte der Berliner mit einem zweiten Platz im Hoffnungslauf den avisierten Halbfinal-Einzug perfekt.

Brodowski war für den zuletzt formschwachen und erkrankten Marcel Hacker nominiert worden. Wer in London die deutschen Farben im Skiff vertritt, soll beim nächsten Weltcup in drei Wochen auf dem Rotsee in Luzern entschieden werden. Dort will der ehemalige Weltmeister Hacker seinen Anspruch auf ein Olympia-Ticket untermauern.

Enttäuschte Gesichter gab es dagegen im Vierer ohne Steuermann. Der WM-Fünfte aus dem Achter-Stützpunkt in Dortmund kam nicht über Rang drei hinaus. Das Quartett war jedoch durch die Asthmaprobleme von Gregor Hauffe gehandicapt. Im Hoffnungslauf sprang Alexander Egler für ihn ein: Der zweite Rang sicherte den Einzug in das Halbfinale. Dieses Ziel erreichte auch der Zweier ohne Steuerfrau als Sieger des Hoffnungslaufs.

Für die DRV-Frauen gingen die Vorläufe ohne Sieg zu Ende. Sowohl der Doppelzweier als auch die Weltmeisterinnen aus dem Doppelvierer mussten sich mit Rang zwei begnügen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort