Barthels Australien-Trip vorbei: „Tolles Erlebnis“

Melbourne (dpa) - Mona Barthels australische Traumreise endete in der dritten Runde von Melbourne, die Zukunft verspricht für das nächste Toptalent des deutschen Damen-Tennis aber weitere Abenteuer.

„Es war ein tolles Erlebnis. Ich denke, ich kann sehr zufrieden sein“, sagte die Neumünsteranerin, die Down Under zwei Wochen lang die Tennis-Szene aufgemischt hatte. Mit ihren Leistungen bei den Australian Open hat die 21-Jährige berechtigte Hoffnungen geweckt, in Zukunft mit dabei zu sein, wenn es bei den Grand-Slam-Turnieren in der zweiten Woche richtig rund geht.

Zunächst der erste Turniersieg ihrer Karriere in Hobart, dann die beiden Erfolge bei ihrer Premiere in Melbourne. Wenn Barthel in den Flieger steigt, hat sie neben rund 73 000 Euro Preisgeld auch jede Menge tolle Erfahrungen im Gepäck. „Es ist sehr viel passiert. Ich denke, ich werde das alles erst verarbeiten, wenn ich zu Hause etwas zur Ruhe komme“, sagte die Schleswig-Holsteinerin, die am Freitag der Weißrussin Victoria Asarenka mit 2:6, 4:6 unterlag.

Große Ansprüche will sie trotz ihres Durchbruchs nicht stellen. Natürlich sei es eine Ehre, Deutschland im Fed Cup zu vertreten. „Wenn ich gegen Tschechien nicht dabei bin, ist das aber auch kein Problem, Es gibt noch einige Spielerinnen, die vor mir stehen“, sagte Barthel mit Blick auf das Erstrunden-Duell gegen Tschechien Anfang Februar. Auch für die Olympischen Spiele in London sieht sie sich noch nicht als Kandidatin. „Daran habe ich noch kein einziges Mal gedacht. Natürlich ist Olympia etwas Einmaliges. Aber wenn es in London nicht klappt, dann vielleicht vier Jahre später.“

Ruhig, bescheiden, diszipliniert - so hat sich Barthel in den ersten Tagen, in denen sie im Rampenlicht stand, präsentiert. Fed-Cup-Teamchefin Barbara Rittner gestand, anfangs nicht einmal Barthels Stimme gekannt zu haben, so zurückhaltend tritt die Abiturientin auf. In der Schule waren Mathematik und Informatik ihre Lieblingsfächer. Das logische Denken ist es auch, was sie auf dem Tennisplatz als ihre Stärke bezeichnet. „Ich mag es, taktisch zu agieren.“

Gegen Asarenka gelang ihr das vor allem im zweiten Satz erstaunlich gut. Nachdem sie die Nervosität vor der prominenten Gegnerin und der großen Kulisse abgelegt hatte, begegnete sie der Nummer drei der Welt fast auf Augenhöhe. „Sie ist eine sehr gute Spielerin“, lobte Asarenka. Doch Barthel blieb gewohnt ruhig. „Ich kann mich noch bei jedem Schlag in meinem Spiel verbessern“, sagte die Norddeutsche. Nicht wenige Konkurrentinnen dürften das als kleine Drohung empfinden.

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