Deutsches Tennis-Trio im Viertelfinale in Hamburg

Hamburg (dpa) - In der Heimat laufen die Tennisprofis Philipp Kohlschreiber, Tobias Kamke und Alexander Zverev zu großer Form auf. Die beiden Norddeutschen Kamke und der 17-jährige Zverev stehen erstmals im Viertelfinale des ATP-Turniers in Hamburg und treffen dort am Freitag aufeinander.

Deutsches Tennis-Trio im Viertelfinale in Hamburg
Foto: dpa

Kohlschreiber besiegte am Abend den Franzosen Gille Simon mit 7:5, 6:3 und trifft auf den Tschechen Lukas Rosol. „Das Publikum in Hamburg ist immer sehr lautstark, das macht viel Spaß“, sagte der Augsburger. Vier seiner ATP-Titel gewann er auf deutschem Boden.

Eine Überraschung war der Zwei-Satz-Sieg des gebürtigen Hamburgers Zverev gegen den Kolumbianer Santiago Giraldo. Das große deutsche Talent zeigte bei seinem dritten Sieg in Serie auf dem Centre Court vor 5000 Zuschauern beim 6:4, 7:6 (8:6) keine Nerven.

„Ich spiele in meiner Heimat, das spielt eine große Rolle. Die Zuschauer und meine Familie unterstützen mich“, sagte Zverev nach dem knapp zwei Stunden dauernden Match. Bruder Mischa, der derzeit wegen eines eingegipsten Armes außer Gefecht gesetzt ist, und der Vater fiebern mit dem Youngster. Der zeigte bei seinen drei Siegen am Rothenbaum, dass er nicht nur mitspielen kann, sondern auch Winner-Schläge drauf hat. Besonders seine Aufschläge und die peitschende Vorhand beeindruckten.

Der 28-jährige Kamke besiegte den an Nummer vier gesetzten Ukrainer Alexander Dolgopolow mit 7:5, 2:6, 7:5. Die Nummer 82 der Weltrangliste überzeugte dabei mit seinem mutigen Spiel. Der Davis-Cup-Spieler will nun gegen Zverev die Zwei-Satz-Niederlage vom Braunschweiger Challenger-Turnier wieder gutmachen.

„Wir kennen uns sehr gut und sind befreundet, wir werden sicher beide eine gute Leistung bringen“, sagte Zverev. Als Vorbereitung auf das erste ATP-Viertelfinale seines Lebens hat er ein besonderes Rezept: „Schlafen.“ Nach den bisher gezeigten Leistungen verspricht die Partie ein gutes Niveau. „Viertelfinale hört sich gut an, ich könnte mich dran gewöhnen“, sagte Kamke. Er habe noch eine Rechnung mit Dolgopolow offen gehabt: 2012 verlor der Norddeutsche bei den Australian Open in Runde zwei im fünften Satz mit 6:8.

„Ich konnte heute eine gesunde Aggressivität aufbauen“, erklärte der Wahl-Hamburger, der am Rothenbaum noch nie so gut spielte. Lediglich beim Break des Ukrainers zum 4:5, als Kamke zu schnell zu viel wollte, sei ihm kurz schlecht geworden: „Aber eigentlich war alles auf der Reihe, ich habe weiter gefightet. Nun bin ich überwältigt.“

Ausgeschieden bei dem mit 1,3 Millionen Euro dotierten Sandplatzturnier ist Dustin Brown. Der Tennisprofi aus Winsen verlor 1:6, 2:6 gegen den Spanier Pablo Andujar.

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