Federer nach Härtetest nun gegen Murray

Melbourne (dpa) - Nach dem bestandenen Härtetest riss Roger Federer erleichtert die Arme in die Höhe. Zum zehnten Mal in Serie steht der 17-malige Grand-Slam-Turnier-Champion bei den Australian Open im Halbfinale.

Dafür musste der Schweizer aber alles aus sich herausholen, um den Franzosen Jo-Wilfried Tsonga in Melbourne mit 7:6 (7:4), 4:6, 7:6 (7:4), 3:6, 6:3 niederzuringen. „Ich liebe diese Fünf-Satz-Thriller in der Night-Session“, sagte Federer.

Im Kampf um den Final-Einzug trifft der 31-Jährige am Freitag auf den Briten Andy Murray. Der US-Open-Champion hatte beim 6:4, 6:1, 6:2 gegen den Franzosen Jeremy Chardy überhaupt keine Mühe. Dass die Kondition den Ausschlag über das Final-Ticket geben wird, glaubt der 31-jährige Federer nicht. „Ich bin noch jung. Ich erhole mich schnell“, witzelte der viermalige Melbourne-Champion vor der Neuauflage des Wimbledon- und Olympia-Finales gegen Murray. Das zweite Halbfinale beim Grand-Slam-Auftakt der Tennis-Saison bestreiten am Donnerstag Novak Djokovic und David Ferrer.

Federer und Tsonga lieferten sich in der Rod Laver Arena ein hochklassiges Match. Nachdem der Schweizer den ersten Satz im Tiebreak für sich entschieden hatte, gelang dem Franzosen im zweiten Abschnitt zum 4:3 das entscheidende Break. Federer ließ in dieser Phase etwas nach, was Tsonga eiskalt ausnutzte. Doch Federer blieb ruhig, schnappte sich erneut im Tiebreak Durchgang Nummer drei und hatte das Momentum nun wieder auf seiner Seite. Allerdings steckte Tsonga nicht auf und schaffte mit 6:3 den Ausgleich.

Im fünften Satz lieferten sich Federer und Tsonga weiter einen packenden Fight. Beim Stand von 2:5 wehrte der Franzose vier Matchbälle ab, doch nach 3:34 Stunden nutzte Federer seine fünfte Chance und machte das Weiterkommen perfekt.

Für Murray gleichen die Australian Open bislang einem Spaziergang. Der Olympiasieger wurde auch von Chardy nicht wirklich gefordert. Dem Franzosen waren die Strapazen aus den vorherigen Runden anzumerken, nach lediglich 1:51 Stunden war die Partie vorbei. „Ich denke, ich habe einen richtig guten Job gemacht“, meinte Murray, der als einziger Spieler im Turnier noch ohne Satzverlust ist.

Djokovic ist nach seinen beiden umkämpften Siegen gegen Stanislas Wawrinka und Tomas Berdych vor dem spanischen Dauerläufer Ferrer gewarnt. „David ist einer der am meisten respektierten Spieler auf der Tour“, sagte der Weltranglisten-Erste. Ferrer, der nach den Australian Open den verletzten Rafael Nadal als Nummer vier der Welt ablösen wird, geht voller Selbstvertrauen in das Duell mit Djokovic. Schließlich hat der 30-Jährige in diesem Jahr bereits das ATP-Turnier in Auckland gewonnen und beim Fünfsatzsieg gegen Nicolas Almagro wieder einmal seine Kämpferqualitäten unter Beweis gestellt.

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