Murray fordert Djokovic - Li Na gegen Asarenka

Melbourne (dpa) - Das Finale des letzten Grand-Slam-Turniers 2012 ist auch das erste Major-Endspiel 2013: Andy Murray fordert Novak Djokovic heraus. Für Roger Federer war dagegen wieder einmal im Halbfinale Schluss.

Bei den Damen trifft Titelverteidigerin Victoria Asarenka auf Li Na.

Nach seinem beeindruckenden Sieg gegen Grand-Slam-Rekord-Champion Roger Federer schaute Andy Murray sofort wieder nach vorne. „Ich werde mein absolut bestes Tennis spielen müssen, um Novak zu schlagen“, meinte der Brite mit Blick auf das Endspiel der Australian Open gegen den Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic am Sonntag. Wie bei den US Open 2012 treffen die beiden Ausnahmespieler der Tour auch im Kampf um den Titel beim Grand-Slam-Auftakt wieder aufeinander. Für Roger Federer war dagegen wieder einmal im Halbfinale Schluss.

Bevor sich Djokovic und Murray in Melbourne duellieren, spielen im Endspiel der Damen am Samstag Titelverteidigerin Victoria Asarenka und Li Na gegeneinander. Die Ausgangslage könnte dabei unterschiedlicher nicht sein. Während Publikumsliebling Li Na die 16 000 Zuschauer hinter sich weiß, könnte Asarenka ein Spießrutenlauf bevorstehen. Auch am Freitag wurde in der Millionen-Metropole am Yarra-River noch über die umstrittene Zehn-Minuten-Auszeit der Weltranglisten-Ersten im Halbfinale gegen die Amerikanerin Sloane Stephens diskutiert.

Murray ist nach dem 6:4, 6:7 (5:7), 6:3, 6:7 (2:7), 6:2 gegen Federer in Australien noch lange nicht fertig. Nach seinen Siegen bei den Olympischen Spielen in London und den US Open im vergangenen Jahr weiß er, wie gut sich Triumphe bei den großen Events anfühlen. „Ich hoffe, diese Erfahrungen werden mir im Endspiel helfen“, sagte der 25-Jährige nach seinem ersten Erfolg gegen Federer bei einem Grand-Slam-Turnier überhaupt. „Natürlich ist es schon, dass ich ihn endlich einmal bei einem Grand-Slam-Turnier geschlagen habe, schließlich hatte ich auf diesem Level auch schon ein paar bittere Niederlagen gegen ihn“, meinte Murray.

Federer verpasste dagegen das 25. Grand-Slam-Endspiel seiner Karriere und verließ mit hängendem Kopf den Centre Court. „Nach einem Spiel über fünf Sätze auszuscheiden ist natürlich bitter. Zumal es nicht das erste Mal hier war“, sagte der Schweizer enttäuscht. Für den viermaligen Melbourne-Champion war beim Grand-Slam-Auftakt zum dritten Mal in Serie im Halbfinale Endstation.

Im 20. Vergleich mit Murray setzte es für den 31-Jährigen die elfte Niederlage. Nur gegen den dieses Mal verletzt fehlenden Rafael Nadal hat Federer unter den aktiven Profis ebenfalls eine negative Bilanz. „Andy hat aggressiver gespielt und am Ende verdient gewonnen“, meinte der Eidgenosse.

Murray und Federer boten den rund 16 000 Zuschauern in der Rod Laver Arena von Beginn an einen hochklassigen Schlagabtausch. Schon im dritten Aufschlagsspiel schlugen sich die beiden Ausnahmespieler den Ball 22 Mal um die Ohren - mit dem besseren Ende für den Briten. Es sollte ein Merkmal der gesamten Partie werden, dass Murray die meisten der langen Ballwechsel für sich entschied.

Murray wirkte in seiner ersten Night-Session bei den diesjährigen Australian Open von Beginn an hellwach und sicherte sich nach 45 Minuten den ersten Durchgang mit 6:4. Doch dann steigerte sich Federer und hatte vor allem die Fans hinter sich. Als er im Tiebreak auf 4:2 davonzog, tobte die Menge in der schmucken Arena. „Let's go Rodger, let's go“, hallte es durch das Rund. Nach 1:43 Stunden verwandelte der Eidgenosse seinen ersten Satzball.

Doch Federer konnte das Momentum nicht nutzen. Murray wurde nun wieder stärker und gewann den dritten Durchgang mit 6:3. Im vierten Abschnitt wurde es noch spannender. Zunächst lag Federer ein Break vorne, doch Murray blieb ruhig und schlug beim Stand von 6:5 zum Matchgewinn auf. Bei 30:15 fehlten ihm nur zwei Punkte zum Sieg, bis Federer wieder aufdrehte und erneut einen Tiebreak erzwang.

Das Publikum bejubelte nun jeden Punkt des Schweizers, erneut hallten „Roger, Roger“-Rufe durch das Stadion. Federer nutzte die Euphoriewelle und erzwang den fünften Satz. Dort ging ihm dann aber auch wegen seines Fünf-Satz-Sieges zuvor im Viertelfinale gegen den Franzosen Jo-Wilfried Tsonga die Luft aus. Murray nahm ihm sofort den Aufschlag ab und ließ sich die Führung dieses Mal nicht mehr aus der Hand nehmen.

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