Top 25 statt Karriereende: Haas selber überrascht

Toronto (dpa) - In acht Monaten von Platz 205 zurück in die Top 25: Mit diesem Comeback in der Tennis-Weltrangliste hat nicht einmal Tommy Haas selbst gerechnet. „Irgendwie war das sehr überraschend“, sagte der deutsche Profi in Toronto.

„Gleichzeitig gibt es einem sehr viel Genugtuung.“ Bei dem ATP-Turnier in der kanadischen Metropole hatte der gebürtige Hamburger zuvor durch einen glatten Zweisatz-Sieg gegen den Franzosen Gilles Simon das Achtelfinale erreicht. „Wenn man hart trainiert und an sich glaubt, dann ist es toll, wenn es auch funktioniert.“

Dabei dachte der mittlerweile 34-Jährige nach diversen Zwangspausen wohl auch schon an ein Karriereende. „Vor sechs oder neun Monaten hatte ich aber andere Gedanken“, sagte er. „Wenn es mit den Verletzungen nicht so gut verlaufen wäre oder ich den Anschluss nicht mehr gefunden hätte - wer weiß, was ich dann getan hätte.“

Jetzt will Haas aber seinen Lauf nutzen und nicht zurückschauen. „Ich will weitermachen. Mit dem Kopf bin ich beim nächsten Spiel gegen (Radek) Stepanek.“ Mit seinem tschechischen Trainingspartner, gegen er am Donnerstagnachmittag antritt, hat sich der Deutsche „schon einige heiße Duelle“ geliefert. „Es ist schwierig, gegen ihn zu spielen. Er hat viele verschiedene Schläge auf Lager und nutzt die ganze Fläche des Platzes.“

Je nach Ausgang könnte nach dem mit 2,65 Millionen Dollar dotierten Hartplatzturnier das ATP-Masters in Cincinnati ein letzter Zwischenstopp auf dem Weg zu den US-Open sein. Zum Stichtag für die Teilnahme bei dem Turnier im US-Bundesstaat Ohio stand Haas in der Weltrangliste allerdings noch zu schlecht und ist nicht direkt qualifiziert. Auch eine Wildcard bekommt er nicht. Über einen Start in der Qualifikation will er erst nach dem Duell mit Stepanek entscheiden.

Und wenn zum Ende der Saison auch die US-Open gelaufen sind, wird sich Haas Zeit für einen Rückblick auf das Jahr nehmen, an dessen Anfang er noch jenseits der 200 in der Weltrangliste stand. Trotz der geplatzten Olympia-Teilnahme scheint er das Fazit aber schon jetzt im Kopf zu haben: „Wahrscheinlich werde ich denken: "Holy Shit! Was für ein Jahr habe ich da aus dem Nichts hingelegt?"“

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