Traum für Friedsam wird wahr: In Paris gegen Serena

Paris (dpa) - Von diesem Match hat Anna-Lena Friedsam schon lange geträumt. Sich einmal mit Serena Williams zu messen, der besten Tennisspielerin der Welt und ihrem großen Vorbild, das spukte bereits eine ganze Weile in ihrem Kopf herum.

Bei den French Open ist es nun am Donnerstag so weit. Friedsam steht erstmals bei einem Grand-Slam-Turnier in der zweiten Runde - und wird gleich mit der Erfüllung ihres großen Wunsches belohnt.

„Ich freue mich riesig auf dieses Spiel“, sagte Friedsam, nachdem sie in Paris die amerikanische Qualifikantin Alexa Glatch bezwungen hatte. „Einmal gegen so einen Champion anzutreten, das sollte man als Profi schon mitnehmen.“ Dass das Duell mit der unangefochtenen Nummer eins der Welt auch noch in einer der beiden großen Arenen im Stade Roland Garros stattfinden wird, ist ein zusätzliches Bonbon. „Einmal war ich schon im Philippe Chatrier“, erzählte Friedsam von ihrem Besuch auf dem Centre Court, „um mir Rafael Nadal anzuschauen“.

Diese Anekdote, die Friedsam am Dienstagabend im kleinen Interviewraum drei im Bauch des Stadions erzählte, beschreibt ganz gut, wo die 21-Jährige in der großen weiten Tennis-Welt derzeit noch angesiedelt ist. Als Nummer 105 der Branchenwertung ist sie in die French Open gegangen. Es ist erst das vierte Major-Event, bei dem die Rheinland-Pfälzerin im Hauptfeld steht.

Doch an Selbstvertrauen mangelt es Friedsam nicht. „Mein Plan ist es, die beste Spielerin der Welt zu werden“, sagte sie im Oktober des vergangenen Jahres in einem Interview der „Rhein-Zeitung“. Bis dahin ist es für die Spielerin des Porsche Talent Teams freilich noch ein weiter, wenn nicht gar unmöglicher Weg. Auch wenn Bundestrainerin Barbara Rittner große Stücke auf sie hält. „Anna-Lena ist athletisch und vielseitig in ihrem Spiel“, lobte Rittner ihren Schützling.

„Sie muss durch Erfahrung noch selbstbewusster und konstanter werden“, sagte die Fed-Cup-Teamchefin über Friedsam, die in der Riege der aufstrebenden deutschen Tennis-Damen hinter Andrea Petkovic und Co. zuletzt ein bisschen im Schatten von Carina Witthöft stand.

Was könnte es für Friedsam da Besseres geben als ein Duell mit Serena Williams auf der ganz großen Bühne? „Das ist eine ganz wichtige Erfahrung, um gegen die Beste der Welt zu fühlen, wie es ist“, sagte Rittner.

Friedsam will die Partie, zu der extra ihr Vater angereist kommt, vor allem genießen. „Ich habe nichts zu verlieren, bin gespannt darauf, wie es ist, gegen Serena auf dem Platz zu stehen.“ Kampflos abgeben will sie die Partie aber nicht. Was sie sonst noch für Träume habe, wurde Friedsam gefragt. Ihre Antwort: „Serena Williams zu schlagen.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort