Warum Stich nicht DTB-Präsident werden will

Der Tennisstar stört sich am erbitterten Machtkampf an der Spitze des Verbandes.

Hamburg/Berlin. Michael Stich wird wohl nicht der neue starke Mann im deutschen Tennis. Der frühere Wimbledonsieger verzichte auf eine Kandidatur für das Präsidentenamt beim Deutschen Tennis Bund (DTB) am Sonntag, berichtete das „Hamburger Abendblatt“.

Doch der Mann, auf dessen Erklärung alle warten, schwieg auch gestern zu den Spekulationen. „Er sagt weiterhin nichts“, sagte Stichs PR-Referentin Karen Krüger.

Im erbittert geführten Machtkampf um den Chefposten beim DTB hatte Amtsinhaber Georg von Waldenfels, seit 1999 an der Spitze des Verbandes, den Rothenbaum-Turnierdirektor als Überraschungscoup ins Gespräch gebracht.

Ziel des früheren bayerischen Finanzministers: Mit Stich will von Waldenfels den von ihm ungeliebten Gegenkandidaten Karl Georg Altenburg kurz vor der Präsidentenkür in einem Berliner Hotel verhindern. „Wenn Stich kandidiert, ist er der richtige Mann. Ich würde sofort meine Kandidatur zurückziehen“, sagte von Waldenfels.

Doch macht der Kandidat bei diesem Plan wohl nicht mit. Stich möchte die klare Mehrheit der mächtigen Regionalfürsten hinter sich wissen — und die hat er nicht. „Er will nicht in eine Kampfkandidatur“, so von Waldenfels.

Und so stehen die 18 Landesverbände bei der Mitgliederversammlung vor einem Richtungsentscheid. Wollen sie die Beibehaltung der ehrenamtlich geprägten Strukturen, müssen sie für von Waldenfels stimmen.

Eine Professionalisierung mit hauptamtlichem Geschäftsführer vertritt der Bank-Manager Altenburg, der mit seinem Team um Ex-Profi Carl-Uwe Steeb als Favorit ins Rennen geht.

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