Tischtennis-Doppelspitze Boll und Ovtcharov hält Kurs

Herning (dpa) - Die Doppelspitze Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov hat den Deutschen Tischtennis-Bund (DTTB) zur besten EM-Startbilanz seit 50 Jahren geführt. Im Sog der beiden Titelanwärter zogen sechs Herren sowie vier Damen des DTTB in das Achtelfinale ein.

Als Zugabe gab es zum Abschluss eines Mammutprogramm mit 29 Partien die ersten Medaillen für Ovtcharov und seinen Doppel-Partner Wladimir Samsonow aus Weißrussland sowie für das Kroppacher Damen-Duo Kristin Silbereisen/Jiadu Wu.

Beide Kombinationen kämpfen an diesem Samstag im Halbfinale um den Einzug in das Endspiel und haben Bronze bereits sicher. In den Einzel-Konkurrenzen blieben nur die deutsche Ex-Meisterin Zhenqi Barthel (Bingen) mit 1:4 gegen Georgina Pota aus Ungarn und Christian Süß vorzeitig auf der Strecke. Der Düsseldorfer verlor 2:4 gegen Joao Monteiro aus Portugal. Nur bei der Heim-EM 1962 in Berlin war die Ausbeute noch besser. Damals fehlten aus politischen Gründen allerdings zahlreiche Verbände.

„Ein Finale gegen Timo wäre ein Traum. Das ist ein besonderer Anreiz. Aber der Weg ist lang“, sagte der Olympia-Dritte Ovtcharov. Die ersten Etappen bewältigte er gegen Robin Nevos (Belgien/4:0) und Carlos Machado (Spanien/4:2) nicht ganz so leicht und locker wie Titelverteidiger Boll. Der 31 Jahre alte Linkshänder wurde bei den 4:0-Siegen gegen Tomas Konecny (Tschechien) und Jaroslaw Schmudenko (Ukraine) kaum gefordert, wirkte aber sehr souverän.

„Ich habe das Turnier schon ein paar Mal gewonnen. Von daher gehe ich die EM relativ entspannt an“, sagte der fünfmalige Einzel-Champion. Schützenhilfe erhielten die deutschen Top-Spieler, die frühestens im Endspiel am Sonntag aufeinandertreffen können, vom Österreicher Stefan Fegerl. Der Qualifikant, der per Losglück im Hauptfeld starten durfte, bezwang in der ersten Runde unerwartet den an Nummer drei gesetzten Ex-Europameister Michael Maze aus Dänemark.

Die 2:4-Pleite des hoch gewetteten Lokalmatadors schockte die Fans und EM-Organisatoren in der Multifunktionshalle Jyske Bank Boxen. Die Tränen der Dänen störten die DTTB-Damen nicht. Die an Position zwei gesetzte Jiaduo Wu (Kroppach) hatte zwar in ihren Partien einige Mühe. Sie kam ebenso wie Clubkollegin Kristin Silbereisen, die EM-Zweite Irena Ivancan (Berlin) und die 20-jährige Sabine Winter (Kolbermoor) weiter. Winter bezwang überraschend die niederländische Team-Europameisterin Li Jie.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort