Uefa-Plan: Ein kleines Sommermärchen in Berlin

Die Idee von Präsident Platini findet immer mehr Befürworter. Auch der DFB gehört dazu — und hofft auf drei Spiele in Berlin.

Berlin. Eine Fußball-Europameisterschaft in ganz Europa? Dieser Plan kann schon bald Realität werden. Für den Vorschlag von Michel Platini, Präsident der Europäischen Fußball-Union (Uefa), das Turnier 2020 in 13 Ländern auszutragen, finden sich immer mehr Befürworter, darunter auch der Deutsche Fußball-Bund (DFB).

„Wir haben das Thema in unserem Präsidium besprochen und stehen den Vorschlägen offen gegenüber“, sagte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach. „Der Gedanke, Euro-Spiele in Deutschland auszutragen, ist reizvoll.“ Nach Informationen der „Bild“ sieht der Plan Platinis unter anderem vor, drei Spiele des Turniers im Olympiastadion in Berlin auszutragen.

Der Plan kann schnell konkret werden: Am 27. und 28. November wird die Idee in Brüssel zwischen Platini und Verbandsvertretern vorverhandelt, am 7. Dezember berät das Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union darüber, im Januar soll es eine Entscheidung geben.

Spielorte könnten auf Grundlage der aktuellen Fifa-Weltrangliste außer in Berlin auch London, Madrid, Lissabon, Paris, Amsterdam, Brüssel, Basel, Athen, Rom, Moskau und Zagreb gespielt werden. Istanbul soll Favorit für Halbfinale und Endspiel sein — was die Uefa aus einem diplomatischen Dilemma befreien würde: Die Türkei hat sich nämlich auch als Einzel-Gastgeber für 2020 beworben, nachdem sie zuletzt mit drei EM-Bewerbungen erfolglos geblieben war.

Istanbul kandidiert allerdings auch für Olympia 2020 — beide Großereignisse in einem Land binnen weniger Wochen sind illusorisch. Die anderen offiziellen EM-Kandidaten Georgien/Aserbaidschan und Schottland/Wales/Irland stoßen bei der Uefa auf wenig Begeisterung.

Als Argumente für eine europaweite EM führte der französische Verbandschef die Finanzkrise und bereits bestehende Infrastruktur an. „Wir müssten keine Stadien oder Flughäfen bauen, gerade jetzt in Zeiten der wirtschaftlichen Krise“, sagte Platini. dpa/Red

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