Vorwürfe: Keine Transparenz bei Olympia-Tickets

London (dpa) - Londons Olympia-Organisatoren müssen sich gegen den Vorwurf mangelnder Transparenz beim Kartenverkauf wehren. In einer hitzigen Debatte im Londoner Stadtparlament wurde der Vorsitzende des Organisationskomitees LOCOG, Sebastian Coe, scharf kritisiert.

„Ihr seid die intransparenteste Organisation, die mir in acht Jahren im Londoner Stadtparlament untergekommen ist“, warf der Abgeordnete Dee Doocey Mittelstrecken-Olympiasieger Coe vor. „Ihr könnt uns die Information mit einem Knopfdruck geben. Es ist alles im Computer, es gibt keine Ausrede, uns die Information vorzuenthalten.“

Bei Londoner Politikern und Medien ist Misstrauen entstanden, ob es beim Ticketvergabe-Verfahren gerecht zugeht. Nachdem schon sieben Millionen Eintrittskarten vergeben sind, ist weiter unklar, wie viele Tickets pro Veranstaltung verkauft wurden. Daher ist nicht nachvollziehbar, ob die günstige Kategorie an Tickets auf alle Events verteilt oder nur für die unpopulärsten Sportarten ausgegeben wurde. Eine TV-Dokumentation will kürzlich mit versteckter Kamera aufgedeckt haben, dass Tickets für Highlights wie den 100-Meter-Sprint der Männer für Sponsoren oder horrende Preise zurückgehalten werden.

Seine Mitarbeiter hätten noch vier Millionen Tickets zu verkaufen, sagte Coe. „Ich werde sie davon nicht abhalten, um sie jede Kunden-Gruppe bei jeder Veranstaltung herausarbeiten zu lassen. Wir reden von 1000 Teilveranstaltungen.“ Weiter erklärte Coe: „Etwa 2,5 Millionen Tickets kosten 20 Pfund (24 Euro) oder weniger und zwei Drittel 50 Pfund (60 Euro) oder weniger. Es tut mir leid: Hier sind wir völlig transparent.“ Die Spiele finden vom 27. Juli bis 12. August statt.

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