Beckert verdrängt Pechstein vom zweiten Platz

Berlin (dpa) - Die WM kann kommen: Stephanie Beckert hat das interne Duell mit Claudia Pechstein für sich entschieden. Die Erfurterin lief beim Weltcup-Finale der Eisschnellläufer in Berlin hinter der Tschechin Martina Sablikova (4:03,14) über 3000 Meter auf Platz zwei.

Damit verdrängte sie ihre Berliner Rivalin noch vom zweiten Rang im Gesamtweltcup. Die Team-Olympiasiegerin aus Thüringen unterstrich mit bemerkenswerter Runden-Konstanz in persönlicher Saison-Bestzeit von 4:05,62 Minuten zwei Wochen vor den Weltmeisterschaften in Heerenveen ihre weiter ansteigende Form. Trotz der Rückenprobleme im Laufe der gesamten Saison meldete sie nun erneut WM-Medaillenambitionen an.

Claudia Pechstein kam bei ihrem Heimspiel vor mehr als 1000 Fans als Dritte (4:07,66) zur siebten Podestplatzierung im siebten Rennen der Weltcupsaison und war darüber mehr als froh. Sie winkte auf der Ehrenrunde mit einem riesigen Handschuh, den ihr ein Fan vor Jahren geschenkt hatte, ins Publikum. „Wieder ein neuer Weltrekord in der Altersklasse über 40“, scherzte sie, haderte aber etwas mit einer Verhärtung im Oberschenkel, die sich im Rennen bemerkbar gemacht hatte.

Mit 405 Punkten musste die 40-Jährige im Langstrecken-Weltcup am Ende allerdings mit Platz drei hinter der zum sechsten Mal siegreichen Sablikova (650) und Beckert (410) zufrieden sein. Beckert flossen damit 10 000 Dollar, Pechstein 7000 Dollar Preisgeld in die Tasche.

„Das war ein extrem starker Lauf von Stephanie Beckert und ein tolles Ergebnis mit zwei Frauen auf dem Podest“, meinte Cheftrainer Markus Eicher. „Ein Resultat, das wir uns auch für die WM wünschen. Auch wenn wir wissen, dass die Niederländerin Ireen Wüst gefehlt hat. Es heißt, sie sei krank, aber vielleicht hat sie sich nur geschont“, meinte der Inzeller.

Zuvor hatte Sprinterin Jenny Wolf durch einen kleinen Wackler in der Innenkurve ihre Gesamt-Führung über 500 Meter verloren. Die Lokalmatadorin kam im vorletzten Rennen der Weltcup-Saison auf ihrer Heimbahn in 38,37 Sekunden auf Platz drei. Dabei musste sie der chinesischen Sprint-Weltmeisterin Yu Jing (37,94) und Olympiasiegerin Lee Sang-Hwa (Südkorea/38,00) den Vortritt lassen.

„Der Angang war noch okay, der Wackler hat etwas Zeit gekostet und nach 300 Metern sind mir die Kräfte geschwunden“, meinte die Weltmeisterin, die in zwei Wochen in Heerenveen ihren 500-Meter-Titel verteidigen möchte. „Ein dritter Platz im ersten Rennen eines Wochenendes war in dieser Saison eine Seltenheit, daher kann ich trotzdem ganz zufrieden sein“, meinte die Berlinerin, die erst im Sommer entscheiden wird, ob sie ihre Karriere fortsetzt.

Die Ex-Weltrekordlerin weiß, dass es nun ganz schwer werden dürfte, den siebten Gesamtweltcup in Serie auf ihrer Spezialstrecke einzufahren. „Ich muss am Samstag gewinnen und hoffen, dass die anderen patzen“, beschrieb sie die Situation. Yu übernahm mit ihrem sechsten Sieg im elften Weltcup-Rennen vor dem Schlussgang mit 810 Punkten wieder die Führung vor Wolf (779) und Lee (770).

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