Biathleten stark - Graf knapp an Podest vorbei

Östersund (dpa) - Die deutschen Biathleten haben einmal mehr ihre mannschaftliche Geschlossenheit unter Beweis gestellt. Beim Sprint von Östersund verpasste Florian Graf als Vierter nur knapp den Sprung aufs Podest.

Dem 24-Jährigen fehlten bei seiner besten Weltcup-Platzierung nur 5,1 Sekunden auf Rang drei. Den Podestrang schnappte ihm nach 10 Kilometern kurz vor Schluss noch der österreichische Altmeister Christoph Sumann weg. „Ich bin sehr zufrieden. Heute war es stehend ziemlich schwer zu schießen, aber ich bin gut durchgekommen“, sagte Graf sichtlich zufrieden.

Jean-Philippe Leguellec gewann in fehlerfreien 25:10,4 Minuten als erster kanadischer Biathlet einen Weltcup vor dem Franzosen Alexis Boeuf (1/+ 18,1 Sekunden) sowie Sumann. Neben Graf lieferten auch die anderen vier Deutschen eine starke Leistung ab. Andreas Birnbacher wurde mit zwei Fehlern Achter (38,3 Sekunden zurück), Arnd Peiffer Neunter (2/39,6). Simon Schempp (1/42,3) belegte Rang elf. Erik Lesser, Dritter im Einzel, stürzte kurz vor dem Ziel und vergab so als 14. (1/48,1) eine Platzierung unter den Top Ten.

Der gesundheitlich angeschlagene Michael Greis verzichtete auf einen Start. Der dreimalige Olympiasieger fehlt damit auch am Sonntag beim Verfolgungsrennen, für das sich seine Teamkollegen eine gute Ausgangsposition verschafften.

Einmal mehr wurde deutlich, wie groß die Leistungsdichte bei den Männern ist. Und die Deutschen bestimmen die Weltspitze mit. „Unsere Stärke ist unsere Geschlossenheit, jeder kann potenziell aufs Podium laufen“, analysierte Arnd Peiffer.

Doch der Sprint-Weltmeister von 2011 musste bei eisigen minus 12 Grad Celsius auch den schwierigen Bedingungen am Schießstand Tribut zollen. Dabei kamen die Deutschen im Vergleich zu anderen Top-Leuten noch gut durch. Der Schwede Carl Johan Bergman traf stehend nicht eine der fünf Scheiben, Norwegens Rekord-Weltmeister Ole Einar Björndalen ließ vier stehen und sein Teamkollege Emil Hegle Svendsen drei. „Stehend war nicht so einfach, durch die Kälte ist man eh schon am Schießstand ausgezerrt. Auf der Strecke ging es aber nicht so schlecht, wir waren läuferisch gut dabei“, sagte Peiffer.

Massenstart-Weltcupsieger Birnbacher spürte im Ziel seine Füße nicht mehr richtig, „man ist schon ganz schön ausgekühlt. Mit zwei Fehlern vorne reinzulaufen, ist ein ganz gutes Ergebnis“, resümierte der Schlechinger. Er und seine Kollegen sind sich einig. Am Sonntag in der Verfolgung greifen sie an. „Es sind noch Reserven da und wir wollen erneut vorne mitmischen“, sagte Birnbacher.

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