Biathlon-Herren brechen beim Sprint-Weltcup ein

Pokljuka (dpa) - Das war ein Tag zum Vergessen. Den 13. Dezember 2012 würde Arnd Peiffer am liebsten aus seinem Gedächtnis streichen. Denn erstmals in seiner Karriere verpasste der Sprint-Weltmeister von 2011 die Qualifikation für die Verfolgung.

Platz 73 im Sprint von Pokljuka war das schlechteste Ergebnis des 25-Jährigen in seiner Biathlon-Karriere. Das deutsche Team insgesamt musste beim umjubelten Heimsieg des Slowenen Jakov Fak den ersten Dämpfer dieser Saison hinnehmen. „Das ist mir noch nie passiert. Ich bin natürlich angemessen genervt davon, dass es so schlecht gelaufen ist“, analysierte der Harzer gewohnt sachlich. Dennoch war deutlich zu sehen, wie angefressen Peiffer angesichts des Debakels war.

Nach dem Sprintsieg von Andreas Birnbacher in Hochfilzen und zwei weiteren Podestplätzen durch ihn und Erik Lesser zuvor wollten die deutschen Skijäger auch auf dem Hochplateau in den Julischen Alpen angreifen. Doch nach den 10 Kilometern stand Platz 15 von Simon Schempp (+ 52,5 Sekunden), der als Einziger seines Teams fehlerfrei blieb, als bestes Ergebnis zu Buche. Ein gelungenes Weltcup-Debüt feierte Johannes Kühn als 17 (1/1:00,6).

Peiffer musste derweil wie fast alle seiner Teamkollegen konstatieren: In der Höhe von gut 1300 Metern lief es weder am Schießstand noch in der Loipe. Er leistete sich vier Strafrunden, Hochfilzen-Sieger Birnbacher, der auch nur auf dem enttäuschenden 40. Rang einkam, schoss dreimal daneben und hatte 1:44,3 Minuten Rückstand auf den Sieger. Lesser wurde nach drei Fehlern 32. (+ 1:32,1), Florian Graf (2/1:31,9) landete auf Rang 30.

„Dafür trainiere ich nicht das ganze Jahr, dass es so schlecht läuft. Ich muss das erstmal analysieren. Ich bin einfach kaputt und brauche ein paar Tage, um zu regenerieren“, sagte Peiffer, der die schlechte Laufleistung nur bedingt auf das Material schob.

Der Bayer Birnbacher hatte nach eigenem Empfinden nicht die perfekten Bretter unter den Füßen. „Die Techniker haben das Beste versucht und wir haben auch versucht, das Beste rauszutesten. Aber das Material war heute nicht optimal“, meinte der 31-Jährige und ergänzte: „Das sollte nicht zu oft passieren. Zu viele Aussetzer, wenn auch noch die Verfolgung dran hängt, kann man sich im Sprint nicht leisten. Da fehlen einem die Punkte.“ In der Verfolgung am Samstag will er wieder angreifen: „Ich werde alles versuchen.“

Bei Schempp scheint derweil vor allem Aufbauarbeit gefragt zu sein. Nach seinem Rennen wirkte der 24-Jährige fast schon ein bisschen desillusioniert. „Mit der Platzierung kann ich gerade noch zufrieden sein. Wenn man merkt, dass es mit dem Schießen ganz gut klappt, aber läuferisch nicht viel zusammen geht, ist das schon enttäuschend“, sagte der Uhinger. Seit der Mixed-Staffel in Östersund gehe es bergab: „Bei mir ist es fast jedes Jahr so, dass ich in der Vorbereitung in Muonio läuferisch eine super Form hatte. Dann geht es in den Weltcup und es spielt nicht mehr so viel zusammen. Da muss man sich schon überlegen, was man da in Zukunft verändert.“

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