Einkauf statt Rennen: Gössner auf Geschenkejagd

Pokljuka (dpa) - Von der Loipe in die Einkaufsstraßen: Weil Miriam Gössner eine Woche vor Weihnachten immer noch keine Geschenke hat, will die 22-Jährige in den kommenden Tagen nun beim Shoppen ihre Ausdauer unter Beweis stellen.

„Ich werde jetzt zwei Tage frei machen und mich mit meiner Cousine und Freundinnen treffen und hoffentlich ein paar Weihnachtsgeschenke kaufen“, sagte die Bayerin. Auf ihrem Programm steht zudem noch ein Date mit ihrer Freundin Magdalena Neuner: „Darauf freue ich mich besonders. Ich bin froh, dass ich ihre Freundin bin und wir immer noch viel Kontakt haben.“

Für die Senkrechtstarterin der noch jungen Biathlon-Saison gab es vor einem Millionen-Publikum ein dickes Lob von Deutschlands neuer und alter Sportlerin des Jahres. Magdalena Neuner, das machte sie im ZDF deutlich, findet die ewige Suche nach der neuen Lena ziemlich unfair. „Miriam hinterlässt ihre eigenen Fußspuren. Das hat sie dieses Wochenende ganz gut bewiesen. Ich glaube, man sollte jetzt einfach nach vorne schauen. Ich habe eine ganz tolle Zeit gehabt im Biathlonsport. Aber jetzt sind andere dran.“

Miriam Gössner etwa. Lieb gratulierte die Garmischerin der zurückgetretenen Rekord-Weltmeisterin: „Herzlichen Glückwunsch zur Sportlerin des Jahres, liebe Lena. Ich hoffe, dass es Dir gutgeht und Du Deine biathlonfreie Zeit genießt. Ich muss sagen, Du fehlst uns hier schon so ein bisschen. Nicht nur als Sportlerin Magdalena, sondern auch als der private Mensch. Ich habe immer sehr viel Spaß mit Dir gehabt.“

Nun hat Miriam Gössner Spaß auch ohne die Gold-Lena. Sie kann mit einem guten Gefühl in die kurze und vor allem nötige Pause gehen. Denn beim Weltcup in Pokljuka feierte sie ihren ersten Weltcupsieg und zwei zweite Plätze: „Damit habe ich mir selbst ein schönes Geschenk gemacht.“ Nach Abschluss des ersten Trimesters ist aber nicht nur bei ihr vor allem eines zu hören: Endlich Zeit für die Regeneration.

„Als erstes Mal mache ich mal richtig Pause. Einfach mal hinlegen und nichts machen, auch wenn es nur zwei, drei Tage sein werden“, erzählte Massenstartsieger Andreas Birnbacher, der sich ebenfalls noch ins Getümmel der Weihnachtsshopper stürzen muss: „Ich habe noch nicht alle Geschenke zusammen.“

Die Verschnaufpause für die Skijäger ist aber nur kurz. Mehr als ein paar Tage sind nicht drin, dann wird schon wieder trainiert. „Weihnachten ist eine wichtige Trainingsphase, da wird Kraft getankt für die Heimweltcups in Oberhof und Ruhpolding sowie die WM“, erklärte Miriam Gössner. Sie freut sich nun vor allem auf das traditionelle norwegische Weihnachtsessen. „Bei uns gibt es immer Kålrotstappe und Pinnekjøtt, das sind Lammrippchen und Steckrüben-Püree. Sonst wäre es keine richtige Weihnacht“, erzählte die Bayerin, deren Mutter Norwegerin ist.

Nach den Feiertagen starten Miriam Gössner, Tina Bachmann, Evi Sachenbacher-Stehle, Nadine Horchler und Simon Schempp beim City-Biathlon in Garmisch-Partenkirchen. Am 29. Dezember wird dann auf Schalke die große Lena-Abschiedsparty gefeiert. Beim Abschiedsrennen von Magdalena Neuner wird auch der zurückgetretene Michael Greis das letzte Mal vor großer Bühne laufen. Zudem werden andere internationale Top-Stars wie Birnbacher, Andrea Henkel und Franziska Hildebrand laufen.

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