Glücklos: Birnbacher auf Rang vier

Antholz (dpa) - Die Nummer eins stand für Andreas Birnbacher nur wenige Sekunden auf der Anzeigetafel. Ausgepumpt kniete der derzeit beste deutsche Biathlet nach dem Sprint von Antholz kurz im Schnee.

Als er wieder nach oben schaute, hatte ihn Anton Schipulin schon von der Spitze verdrängt. Dort blieb der fehlerfreie Russe auch bis zum Schluss. Für den zweifachen Saisonsieger Birnbacher reichte es trotz einer tadellosen Schießleistung und 21,1 Sekunden Rückstand „nur“ zu Rang vier.

„Ich habe alles gegeben und der vierte Platz ist ein gutes Ergebnis“, sagte der Schlechinger. Bitter: Am Ende fehlten dem 31-Jährigen nach zehn Kilometern gerade mal 0,7 Sekunden zu Rang drei. Den schnappte ihm bei strahlendem Sonnenschein und perfekten Bedingungen der Slowene Jakov Fak (1/+ 20,4 Sekunden) weg. Rang zwei holte sich der Norweger Emil Hegle Svendsen (1/+ 12,8). „Sieben Zehntel sind immer ärgerlich, weil man die irgendwo immer rausholen kann“, meinte Birnbacher, der vor allem schnell schoss: „Es ist einfach am Besten, wenn man nicht viel überlegt und durchschießt.“

Birnbacher geht somit aussichtsreich in die Verfolgung. Zumal nach seiner überstandenen Grippe, die ihn zur kompletten Absage der Rennen von Oberhof gezwungen hatte, die Formkurve nach oben zeigt. „Von Rennen zu Rennen ist es besser gegangen. Ich bin zuversichtlich, dass es peu á peu nach oben geht“, meinte der Bayer.

Beim letzten Sprint vor der WM im tschechischen Nove Mesto (7. bis 17. Februar) setzte neben Birnbacher nur noch Florian Graf (+ 57,3) als 13. seine zehn Schuss ins Schwarze. „Endlich wieder mal Null Null, da bin ich zufrieden. Aber läuferisch hatte ich mir noch einen Tick mehr erwartet“, resümierte Graf.

Simon Schempp (2/1:08,6) wurde 20., Erik Lesser kam als 28. (1/+ 1:18,7 Minuten) ins Ziel. „Ich mich ganz gut gefühlt. Aber das Schießen ging schlecht los, stehend habe ich Gott sei Dank null geschossen. Für die Verfolgung ist es noch im Rahmen“, analysierte Schempp. Auch Lesser versuchte, das Positive in den Vordergrund zu stellen. „Ich bin froh, liegend null geblieben zu sein. Denn es war sehr schwierig, den Wind einzuschätzen“, erklärte der Frankenhainer. Kritisch sah er seine Laufform: „Die war nicht konkurrenzfähig. Das ist weniger erfreulich.“

Eine erneute Enttäuschung gab es in dem mit 1600 Metern höchst gelegenen Weltcup-Stadion für Arnd Peiffer. Der Sprint-Weltmeister von 2010 schaffte als 57. nach zwei Strafrunden (+ 2:03,3) gerade so die Qualifikation für die Verfolgung der besten 60. Läuferisch ging es nicht gut, zudem brach er sich beim Aufstehen nach dem ersten Schießen den Stock. „Es lief nicht viel zusammen. Ich plage mich schon seit längerem mit Rücken- und Knieproblemen. Und der Stockbruch war natürlich auch nicht sonderlich glücklich“, sagte der Harzer.

Männer-Coach Mark Kirchner meinte: „In der Höhe ist es immer auch von der Tagesform abhängig, heute hat es bei ihm mal nicht gepasst. Wir machen uns aber keine Sorgen für die WM.“ In Pokljuka hatte Peiffer als Sprint-73. erstmals in seiner Karriere den Verfolger verpasst. Johannes Kühn lieferte mit Rang 46 (2/1:46,5) ein solides Rennen ab.

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