Greis: Kein Hochbegabter, ein fleißiger Arbeiter

Kempten (dpa) - Lange stand Michael Greis im Schatten der deutschen Parade-Biathleten Frank Luck, Sven Fischer oder Ricco Groß. Lange musste der Allgäuer auf seinen Durchbruch warten. Der kam 2006 bei den Winterspielen - da war der mittlerweile 36-Jährige das Gesicht der Spiele.

„Es ging nicht steil bergauf, aber stetig“, sagte Greis einmal über seine Leistungsentwicklung. Monate später wurde der Skijäger auch zum Sportler des Jahres gewählt - und war plötzlich ein Star. Seine Turin-Erfolge bestätigte Greis in der darauffolgenden Saison und holte bei der Weltmeisterschaft in Antholz im Massenstart einen kompletten Medaillen-Satz.

Es war vor allem der Verdienst von Fritz Fischer, selbst Biathlon-Weltmeister, dass Greis überhaupt so weit gekommen und dann auch bei der Stange geblieben ist. Greis gilt nicht als hochbegabt, er besticht durch Fleiß und unbändigen Ehrgeiz. Immer wieder motivierte ihn Fischer, auch im letzten Winter, als der in Ruhpolding heimisch gewordene Greis schon einmal vor dem Rücktritt stand.

Diesmal freilich konnte auch Fischer nichts mehr machen. Und so geht der dreifache Olympiasieger und Weltmeister Michael Greis mit 21 Weltcup-Erfolgen, elf davon als Biathlon-Solist, und zwölf WM-Medaillen in die hochverdiente Sport-Rente.

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