Denny gewinnt 500-Meter-Duell der „Ihle-Brothers“

Calgary (dpa) - Die 35-Sekunden-Marke war bisher die wichtigste Zahl im Leben der „Ihle-Brothers“. „Ich werde der erste Deutsche unter 35 Sekunden auf 500 Meter sein“, versprach Nico Ihle auf der Homepage der Brüder.

Nun ist die Schallmauer für die schnellsten deutschen Eisschnellläufer über 500 Meter durchstoßen. Doch der neue Rekordhalter heißt nicht Nico, sondern Denny Ihle.

Der 29-Jährige verbesserte auf dem „Sahneeis“ von Calgary in der B-Gruppe in 34,90 Sekunden die deutsche Bestmarke seines ein Jahr jüngeren Bruders Nico. Dieser hatte den Rekord seit dem 21. März 2009 mit 35,04 Sekunden in seinem Besitz. Denny Ihle belegte mit seiner Topzeit in der B-Gruppe Rang drei und wäre damit in der A-Gruppe immerhin auf Platz 14 gelandet. Er machte damit wahr, was er auf der auf der Homepage angekündigt hatte: „Macht Euch auf etwas gefasst, denn jetzt komme ich...“

Für Nico reichte es in 35,08 Sekunden zu Rang sechs. Das Ziel für das zweite Rennen in Calgary hieß damit: den Bruder besiegen und möglichst den Rekord wieder zurückholen. Aber der Erste unter 35 Sekunden - diese Ehre bleibt nun für ewig bei Denny.

Bereits zuvor hatte Nico Ihle als Zehnter der A-Kategorie über 1000 Meter seine Fortschritte angedeutet. „Ich bin sehr zufrieden. Es geht wieder in die richtige Richtung“, meinte der Sachse. Im Vorjahr hatte er wegen einer hartnäckigen Schambein-Entzündung die Saison vorzeitig abbrechen müssen. „Es war der absolute Horror“, erinnerte er sich mit Grausen an den zurückliegenden Winter. Doch das gemeinsame Training mit Denny trieb ihn an, so dass er jetzt zuversichtlich die WM in der kommenden Woche in Salt Lake City in Angriff nehmen kann.

Von Cheftrainer Markus Eicher gab es Lob für die Ihle-Brothers. Es sei schön, dass Denny jetzt auch den Anschluss an die Topzeiten geschafft habe. Und: „Nico findet endlich wieder zu alter Stärke zurück“, sagte der Inzeller am Rande der Olympia-Bahn von 1988. Weniger zufrieden war Eicher mit Samuel Schwarz, der die deutschen Sprinter in diesem Winter schon mit drei Podestplätzen und dem Weltcup-Sieg in Harbin verwöhnt hatte. In Calgary reichte es mit Platz zwölf erstmals nicht für die Top Ten, in der Gesamtwertung fiel der Berliner von Rang zwei auf Platz vier zurück.

„Ich hatte mir mehr vorgenommen. Es war mir aber schon klar, dass ich angesichts dieser Dichte nicht jedes Mal gewinnen kann oder auf das Podest steige“, meinte Schwarz. „Vielleicht habe ich mich zu sehr unter Druck gesetzt. Der Lauf war unruhig, unrund. Beim Start bin ich weggerutscht, da wollte ich es gut machen und habe in der Hektik noch mehr Fehler gemacht“, gab er sich selbstkritisch.

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