Deutsche Skeleton-Frauen ohne WM-Medaille

Lake Placid (dpa) - Erst zündete der Turbo am Start nicht, dann gab es im Eiskanal Probleme in den Kurven namens „Devil's Highway“ und „Shady II“. Die deutschen Skeletonpilotinnen um Titelverteidigerin Marion Thees haben bei den Weltmeisterschaften in Lake Placid die angestrebte Medaille verpasst.

Nach vier Läufen hatte die zweimalige Weltmeisterin aus Friedrichroda als Sechstplatzierte 1,53 Sekunden Rückstand auf die siegreiche Katie Uhlaender aus den USA, die bei Olympia in London auch im Gewichtheben einen Start anpeilt. Zweite wurde die Kanadierin Mellisa Hollingsworth vor der Britin Elizabeth Yarnold. Die Winterbergerin Katharina Heinz kam auf Platz sieben vor Europameisterin Anja Huber aus Berchtesgaden.

„Schwache Startzeiten und fahrerische Defizite verhinderten die angestrebte Medaille“, bilanzierte Sportdirektor Thomas Schwab vom Bob- und Schlittenverband für Deutschland (BSD). Die deutschen Skeleton-Frauen fahren erstmals seit den Titelkämpfen 2007 in St. Moritz ohne Medaillen heim. Seitdem standen bei einer WM und bei Olympia in Vancouver immer zwei deutsche Pilotinnen auf dem Podest.

„Bei dem Heimvorteil der Nordamerikanerinnen hätte in vier Läufen wirklich alles passen müssen. Ich habe bis zum Schluss gekämpft, aber den Startrückstand konnte ich nicht mehr aufholen. Die Weltspitze ist fahrerisch so eng zusammengerückt, da ist es enorm schwer, mit dem Startrückstand nach vorne zu fahren“, bilanzierte Marion Thees.

WM-Gold war bereits zur Halbzeit der Titelkämpfe weg. Zwar hatte Thees, die 2009 auf der anspruchsvollen Piste in Lake Placid ihren ersten WM-Titel gewann, mit 120,88 Stundenkilometern im zweiten Lauf die größte Endgeschwindigkeit aller Teilnehmerinnen, doch für eine ähnliche Aufholjagd wie vor drei Jahren reichte es diesmal nicht.

Probleme bereitete den deutschen Fahrerinnen neben dem Start vor allem die Passagen „Devil's Hihgway“ und „Shady II“ im 20 Kurven umfassenden Eislabyrinth. „Ich wollte am zweiten Tag die Kiste nochmal fliegen lassen, das ist auch passiert, nur leider nicht auf der Ideallinie. Sorry, leider war nicht mehr drin“, meinte Katharina Heinz, die nach dem ersten Durchgang noch aussichtsreich auf Rang vier lag.

Enttäuscht war auch Anja Huber, die Weltmeisterin von 2008. Erst im dritten Durchgang steigerte sie sich auch auf den ersten 50 Metern und schaffte mit 5,36 Sekunden hinter Anne O'Shea (USA/5,29) die zweitbeste Startzeit. „So schlecht war der Lauf auch nicht“, meinte die Europameisterin, die dann im Finallauf ihr fahrerisches Potenzial andeutete und sich noch um zwei Plätze verbessern konnte.

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